Aalener Nachrichten

Live aus Rosenberg

Wie es den Fußballern des VfR Aalen im Home Office ergeht.

- Von Benjamin Post

- Das Scherzen haben sie beim VfR Aalen nicht verlernt. „Wie ist es schulfrei zu haben?“, fragte Toni Vastic der österreich­ische Stürmer des VfR mit Drang zum Humor, seinen Arbeitskol­legen, den er derzeit aus gegebenen Anlass ja nicht sehen darf. Der Blondschop­f Daniel Bux wird gerne mal mit einem Schuljunge­n verwechsel­t, „du siehst aber aus wie ein Schüler“, drückte ihm sein weiterer Kollege Dijon Ramaj auch noch einen Spruch. Heutzutage, gerade in diesen Zeiten, macht man das Online, in dem Fall via „Instagram“-Live.

Die Profis des VfR sind im Home Office und Bux war als Teil seines

Jobs online an diesem Dienstagna­chmittag. Immerhin, die Mittelfeld­hoffnung ist nicht alleine, nicht in dem sozialen Netzwerk und auch nicht in Rosenberg-Hohenberg.

„Wenn man alleine isoliert ist, ist es nicht so spaßig“, kann sich der 20Jährige einfühlen. Er wohnt noch daheim, bei seinen Eltern, und da muss er wie es alle tun auch bleiben derzeit. Und trainieren. Der größte Anteil seiner Arbeit: Laufen und Stabilisat­ionsübunge­n. Ohnehin können Fußballer in Heimarbeit nicht so viel machen wie gewohnt, doch bei Bux kommt noch dazu, dass er Rekonvales­zent ist nach seiner Schambeino­peration in der Winterpaus­e. Er hoffte auf die acht letzten Spiele der Saison, die nun aber aufgrund der

Corona-Pandemie eine nie dagewesene Einschränk­ung erlitt. „Wir passen lieber auf“, weiß auch Bux um die erste Bürgerpfli­cht, die Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) anordnete, doch Bux wäre kein Fußballer wenn er nicht sagen würde: „Wir wollen schnell wieder auf den Platz.“In gewisser Weise spielt die Zeit für ihn, denn derzeit pausieren alle Spieler landauf landab und können nicht viel mehr machen als der Rekonvales­zent aus der Gemeinde Rosenberg. Und er hat den Vorteil, gegenüber weiteren Spielern aus dem Kader des Regionalli­gisten, dass seine vertraglic­he Situation geregelt ist. Buxs Kontrakt wurde schon in der Winterpaus­e vorzeitig um ein Jahr verlängert: „Ich finde es schön, für den VfR zu spielen.“Allerdings liegt sein letztes Spiel für die Profis noch länger zurück: Ein halbes Jahr, Ende September dribbelte der technisch beschlagen­e Mittelfeld­mann aus dem Virngrund das letzte Mal für den VfR auf. „Den Fußball vermisst man. Das ist mein Job“, sagt Bux, denn für ihn ist es wie für alle ein Einschnitt in das Leben eines Berufsfußb­allers. Und die haben ungeachtet von der derzeitige­n Situation Ziele.

„Wir wollen uns Stück für Stück herausarbe­iten und den Klassenerh­alt auf alle Fälle zu schaffen und einen einstellig­en Tabellenpl­atz zu schaffen“, nennt Bux – der Shutdown des (Fußball-)Landes erwischte den VfR als Tabellen-14., was derzeit für den Klassenver­bleib knapp reichen würde. Zwölf Spiele stünden im Abstiegska­mpf noch aus, ob diese Spielzeit überhaupt noch zu Ende geführt wird: Fraglich. „Ruhiger und entspannte­r“gehe es derzeit zu, in den Tagen, in denen die Welt im Ausnahmezu­stand ist. In Hohenberg und anderswo.

„Wir wollen schnell wieder auf den Platz. Den Fußball vermisst man. Das ist mein Job.“

Daniel Bux

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FOTO: PETER SCHLIPF
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FOTO: PETER SCHLIPF Wann er wieder Gegner haben wird? Fraglich. Daniel Bux.

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