Von Fairness weit entfernt
Dass ein bayerisches Abitur und eines aus Bremen die gleiche Leistung nachweisen, war schon bisher eine Fiktion. So ungleich wie in diesem Jahr waren die Voraussetzungen aber noch nie. Und das liegt nicht an den Bayern, denen sonst gern vorgeworfen wird, frei von Absprachen vorzupreschen. Mit der Absage an ein schriftliches Abitur hat Schleswig-Holstein eine einsame Entscheidung gefällt – während in Hessen die Schüler bereits unter verschärften hygienischen Regeln zur Prüfung antreten. Und die Rheinland-Pfälzer wurden schon im Januar geprüft, ohne von pandemiebedingten Sorgen abgelenkt zu sein, ohne Ungewissheiten in der heißen Lernphase.
Mit Fairness hat das wenig zu tun. Dass die Kultusminister nicht in der Lage sind, so krasse Ungleichbehandlung zu verhindern, ist Wasser auf die Mühlen jener, die mit dem Bildungsföderalismus ohnehin nicht viel anfangen können.