Joachim Löws trauriger Rekord
(SID) - Über diesen beeindruckenden Rekord mag sich Joachim Löw gar nicht freuen. Dass der Bundestrainer seit Mittwoch der dienstälteste Nationalcoach der Welt ist, ist nicht allein sein Verdienst, sondern hängt wie vieles in diesen Tagen mit der Corona-Krise zusammen. Sein Kollege Oscar Tabarez verlor wegen der finanziellen Auswirkungen der Pandemie in Uruguay zum 1. April seinen Job – Löw erbte dessen Rekord. Unglaubliche 5012 Tage war Löw zum Stichtag im Amt, der Weltmeistercoach von 2014 ist damit weltweit unerreicht. Löw trat seinen Dienst als Nachfolger seines vorherigen Chefs Jürgen Klinsmann nach der Sommermärchen-WM am 12. Juli 2006 an. In diese Zeit fielen 181 Länderspiele, der Triumph von Rio 2014 ebenso wie die Schande von Kasan mit dem WM-Desaster 2018.
DFB-Präsident Fritz Keller sprach erst kürzlich von der „großen Dankbarkeit“des Verbandes gegenüber Löw. Der Vertrag des 60-Jährigen läuft bis zur Winter-WM 2022 in Katar, durch die EM-Verschiebung auf 2021 bleibt er wohl noch mindestens 15 Monate im Amt. Und zu übertriebenem Tatendrang besteht ja auch kein Anlass. Denn das geplante Länderspiel gegen Italien fiel am Dienstag ebenso aus wie das Duell mit Spanien fünf Tage zuvor. „Die werden sicherlich verschoben werden müssen irgendwo in den Herbst“, sagte DFLBoss Christian Seifert. Sollte es für Löw erst im September weitergehen, hätte er seine Mannschaft zehn Monate nicht gesehen. Der Rekord ist da nur ein schwacher Trost.