Aalen und Saarbrücken sind sich einig
FCS-Boss plädiert für Saisonabbruch in der Fußball-Regionalliga und will aufsteigen – und sieht es wie der VfR
- Als sich der 1. FC Saarbrücken noch in der 2. Fußball-Bundesliga tummelte, mischte auch ein Aalener mit. Okay, über 15 Jahre ist das schon her, doch immer noch erwähnenswert diese Zeit, als Erol Sabanov (45) das Tor des FCS hütete. Heute macht er nach seinem Karriereende 2014, nach dem Zweitliga-Aufstieg mit dem 1. FC Heidenheim, als Trainer die Torhüter der VfR Aalen fit – wenn sie denn trainieren, was gerade nicht der Fall ist. Saarbrücken trainiert – mit seinen Torhütern und den Spielern. Wie man es gerade so macht, wenn man es darf in Kleingruppen, auch in der Regionalliga Südwest.
Okay, die Saarländer dürfen vielleicht auch noch ein anderes Ziel verfolgen, denn schließlich stehen sie überraschenderweise im Halbfinale des DFB-Pokals. Der bringt nicht nur bundesweites Ansehen, sondern auch Geld. Das ist zwar nicht das Problem in Saarbrücken, auch dank des Machers Hartmut Ostermann (68), aber man nimmt es freilich gerne mit. Ostermann ist nicht nur FCS-Präsident, sondern auch Chef (Vorsitzender des Aufsichtsrats) des Sponsors „Victors Group“.
Und er hat eine klare Meinung. „Der FCS ist als Pokal-Spezialist und aufstiegsberechtigter Tabellenführer in einer dreifachen Sondersituation. Wir wollen gerne aufsteigen, den DFB-Pokal zu Ende spielen und auch den Saarlandpokal gewinnen, um nächstes Jahr wieder im DFB-Pokal
anzutreten“, sagte er in einem Interview mit der „Saarbrücker Zeitung“.
Das beträfe den einen, bundesweit Aufsehen erregenden Teil der Geschichte. Klar, dass die Saarbrücker dort ihre Erfolgsgeschichte schreiben wollen. Der zweite Teil – und jetzt kommt Aalen tatsächlich ins Spiel – beträfe die Regionalliga. Mit der muss sich der FCS (wie der VfR) noch herum schlagen, wenn auch erfolgreich auf dem Weg in die angepeilte 3. Liga. Tabellenerster, sechs Punkte Vorsprung auf Saarland-Rivalen SV Elversberg, die auch noch aufsteigen könnten, rein sportlich gesehen.
„Bis alle Vereine wieder trainieren und wettbewerbsfähig wären, würde zu viel Zeit ins Land gehen. Deshalb plädiere ich dafür, dass die Saison abgebrochen wird“, so Saarbrückens starker Mann. Damit ist man wieder bei der Verbindung Aalen/Saarbrücken. Der Tabellenerste solle aufsteigen, ein Abstieg „durch geschickte Aufstockungsregeln“verhindert werden, erklärte Ostermann. VfR-Geschäftsführer Giuseppe Lepore plädierte in den „Aalener Nachrichten“auch für den Saisonabbruch – und Saarbrücken dürfe aber gerne aufsteigen.
Bei einem Abbruch wäre der VfR (14.) vor dem Abstieg gerettet – und Aalens Trainer Roland Seitz sieht die Aufstockung in Liga vier auch als eine Möglichkeit.