Respekt unweit der Reeperbahn
Vor zwölftem Aufeinandertreffen mit Heidenheim: St. Pauli-Trainer Jos Luhukay lobt Verein, Trainer und Spieler von der Ostalb
- Auf Sankt Pauli herrscht normalerweise Halli-Galli und mitunter sorgt auch der örtliche Fußballverein für eine Party mit 30 000 Besuchern. Dafür reicht schon ein Spiel im berüchtigten Millerntorstadion, wenn der FC. St. Pauli seine Heimspiele austrägt, herrscht volle Hütte. In diesen Zeiten der normalen Normalität in (Fußball-)Deutschland herrscht aber gähnende Leere, es ist in dem Stadion an diesem Mittwochabend (18.30 Uhr) vermutlich so wenig los wie auf der benachbarten Amüsiermeile Reeperbahn.
Ob der 1. FC Heidenheim den Laden aufmischt, auch wenn nichts los sein darf auf den Rängen? Möglich ist es. In Hamburger Stadtteil sieht man, dass diese Heidenheimer eine bedeutende Rolle in der 2. FußballBundesliga eingenommen haben. „Ich habe einen riesen Respekt vor diesem Verein, der Mannschaft und meinem Trainerkollegen. Dass sie in dieser Phase der Saison noch um den Aufstieg mitspielen, finde ich großartig.“So viel Anerkennung stammt von Jos Luhukay, dem Trainer der Paulianer. Wenn man den Satz von der Pressekonferenz der Hamburger seziert, sticht das Schlüsselwort hervor: „Aufstieg“. Der holländische Fußballlehrer traut dem FCH die Bundesliga zu nimmt das Wort vor den Heidenheimern in den Mund.
Luhukay weiß, was sein Team um den Ex- Aalener und Kapitän Daniel Buballa erwartet. „Wir werden auf eine Mannschaft treffen, die unglaublich motiviert ist und alles tun wird, um oben dranzubleiben. Von unserer Seite aus ist es aber genauso wichtig zu punkten.“Die Rollen scheinen sich vor dem zwölften Aufeinandertreffen
beider Klubs geändert zu haben – der Tabellenelfte empfängt den Vierten. „Das wird ein hartes Stück Arbeit, aber auch keine unmögliche Aufgabe. Wir haben häufig gezeigt, dass wir gegen die Top-Mannschaften der Liga bestehen und gewinnen können." Schlüsselwort Nummer zwei: „Top-Mannschaft“. Das ist der FCH also für Luhukay.
Und für die ist Frank Schmidt zuständig. Und auch die Schlüsselposition im Mannschaftsbetrieb bekommt das Kollegen-Lob. „Ich persönlich weiß nicht, wie er arbeitet. Aber ich habe schon im Vorfeld gesagt, dass ich einen großen Respekt vor ihm habe. Dass ein Kollege solange auf einem Trainerstuhl sitzen bleibt, spricht für ihn aber auch für den Verein. Das ist eine Stabilität und
Kontinuität, die auch Ruhe auf die Mannschaft ausstrahlt. Sie standen in den letzten Jahren immer gut da. Da kann ich nur den Hut vor ziehen“, sagte Luhukay.
Und dann sind da ja noch die Schlüsselspieler. Luhukay hebt Kapitän Marc Schnatterer, Niklas Dorsch und Tim Kleindienst hervor. „Niklas Dorsch ist ein klasse Sechser, der sehr wichtig für ihren Spielaufbau ist, defensiv aber auch abräumen kann. Er ist für diese Mannschaft unglaublich wichtig, macht aber nicht alleine den Unterschied aus. Kleindienst ist ihr Top-Scorer und Schnatterer ist ein Standardspezialist. Diese Mannschaft hat eine gute Balance.“Bleibt abzuwarten, was Luhukay sagt, wenn Schmidts Mannschaft für (Sieges-)Stimmung auf Sankt Pauli sorgt.