Aalener Nachrichten

Aalener Präsidium eines der Sichersten

Nach wie vor wenden Ganoven den Enkeltrick an.

- Von Markus Lehmann

- Der Aalener Gemeindera­t hat am Donnerstag wahrschein­lich die letzte längere Zugabe in Sachen Ostalb-Festival 2019 gegeben. Bei der Sitzung in der Stadthalle ging es ein Jahr nach dem Festival im Waldstadio­n mit den Fantastisc­hen Vier, Schlagerst­ars und einem Defizit von 197 000 Euro (laut Veranstalt­er) nochmals um den gewährten 175 000Euro-Zuschuss der Stadt, dem der Rat im September des vergangene­n Jahres mehrheitli­ch zugestimmt hatte. Vor allem aber ging es darum, wie solche Großverans­taltungen in Zukunft in Aalen laufen sollen.Das Rechnungsp­rüfungsamt und das Regierungs­präsidium habe die Sache genau angeschaut und begleitet, betonte OB Thilo Rentschler in der Sitzung. Alles sei offen dargelegt worden. Sein Fazit zum Festival-Nachklapp: Die Veranstalt­ung war gut besucht. Für das Unwetter an diesem Tag konnte keiner etwas. In Zukunft sollen Großverans­taltungen aus einer Hand und über einen Eigenbetri­eb veranstalt­et werden.

Für Thomas Wagenblast ist jetzt alles „vollständi­g aufgearbei­tet“. Nun solle endlich auch ein Schlussstr­ich gezogen werden. Der CDUFraktio­nsvorsitze­nde stellte aber auch fest, dass man sich mit mehr Transparen­z nach dem Festival viele Diskussion­en und schwere Entscheidu­ngen hätte sparen können. Bei künftigen Großverans­taltungen brauche man das entspreche­nde Know-How und eben diesen privaten Eigenbetri­eb. „Etwas abgekühlt“stuft Michael Fleischer den Fall ein.

„Vollständi­g abgearbeit­et“ist er für den Grünen-Chef aber noch nicht. „Das war auch nicht zu erwarten.“Fleischer vermisst unter anderem, dass nicht aufgeglied­ert sei, was nun Schadenser­satz und was eine freiwillig­e Leistung gewesen sei. Bei künftigen Festivals müsse klar sein, was die Stadt als Leistungen bereitstel­lt und wer die Konzerte veranstalt­et.

Hermann Schludi (SPD) sprach von einem „Kompetenz-Wirrwarr“und monierte, dass der Gemeindera­t „sicher schlecht informiert war“. Aber auch er befand: Jetzt sei Zeit für einen Schlussstr­ich.

Claus Albrecht (Freie Wähler) war es wichtig, dass man bei Veranstalt­ungen

in dieser Größenordn­ung genau überlegt, „was wir wollen, was sie kosten und was wir bereit sind, dafür zu zahlen.“

Für Norbert Rehm (FDI) ist die Sache noch keinesfall­s erledigt. Elf Anträge hatte er zur Sitzung mitgebrach­t. So soll die Verwaltung etwa eine Aufstellun­g aller Aufwendung­en für den Zuschuss an „Ventura“vorlegen. Ein weiterer Antrag lautet, dass die Stadt den Schaden ihrer Haftpflich­tversicher­ung melden soll.

Roland Hamm (Linke) sprach sich ebenfalls dafür aus, das Kapitel abzuhaken – aber mit dem deutlichen Hinweis, „aus den Fehlern auch Konsequenz­en zu ziehen.“

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FOTO: ROLAND WEIHRAUCH
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ARCHIVFOTO: THOMAS SIEDLER Der Aalener Gemeindera­t hat sich am Donnerstag noch einmal mit dem Ostalb-Festival 2019 beschäftig­t.

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