„Grünes“Baugebiet soll Vorzeige-Quartier sein
Auf dem „Galgenberg Ost“entstehen 253 Wohneinheiten - ökologisches Bauen und Wohnen heißt das Ziel
(lem) - Der Gemeinderatsausschuss hat jetzt das wohl letzte große zentrumsnahe Baugebiet in Aalen einen Schritt weiter gebracht.
„Galgenberg Ost“mit einer Gesamtfläche von 8,64 Hektar zwischen Hirschbach und Tannenwäldle, soll eine Art ökologisches, zukunftsweisendes und soziales Vorzeige-Quartier werden. Hier sollen 64 Gebäude unterschiedlicher Wohnformen und -Typen mit 253 Wohneinheiten entstehen. Das Ziel nördlich der Ziegelstraße ist ein „lebenswertes, menschliches Quartier zum Wohlfühlen“, so Aalens Erster Bürgermeister.
Seit 13 Jahren beschäftigt sich der Gemeinderat inzwischen mit dem stattlichen künftigen Baugebiet.
Nach einer Überarbeitung ist für Wolfgang Steidle nun der große Wurf gelungen, hier lebe man „fast wie auf dem Dorf, aber in der Nähe zur Innenstadt“, in einer „Toplage in einem Topbaugebiet“sagte er im Ausschuss für Umwelt, Stadtentwicklung und Umwelt. Die eine Besonderheit dort ist die gemischte Bauweise: Es gibt Einfamilienhäuser, Doppelhäuser, Geschoßwohnungsbau, Reihenhäuser, Wohnhof, eine „grüne Wiese“und einen Lebensmittelladen.
Die zweite Besonderheit ist der hohe ökologische Anspruch, dafür hat die Stadtverwaltung ein Grundsatzpapier, verfasst, welches Maya Kothe (Grünflächen- und Umweltamt) näher vorstellte. Es geht darum, ein möglichst klimaneutrales und kohlendioxidsparendes Baugebiet entstehen zu lassen, etwa beim Gebäudebau, Energie, Mobilität.
Für Thomas Wagenblast (CDU) handelt es sich um eine „starkes energetisches Signal“, außerdem würde hier „Wohnraum für alle Bedürfnisse“geschaffen.
Auch Heidi Matzik (SPD) ist der Ansicht“, dass hier „allen Belangen Rechnung getragen“wird, auch was die unterschiedlichen Hausformen betrifft. Bei dem Baugebiet handle es sich um „ein Vorzeigeprojekt in der Stadt.“
Mit der überabeiteten BauplanVersion ist jetzt auch Claus Albrecht (Freie Wähler) zufrieden, sie sei eine deutliche Verbesserung. Er mahnte aber, dass wie in manch anderem Baugebiet Ausnahmeregeln nicht zur Regel werden dürften.
In eine ähnliche Richtung ging auch Sandra Bretzger (Grüne), die einen sehr hohen Wert darauf legt, dass die Vorschriften nicht als „Kann-Bestimmungen“sondern verpflichtend gelten müssen.
Christa Klink (Linke) findet das Konzept vom „sozialen Leben im Grünen“sehr erfolgsversprechend. Was aber noch fehle, sei ein Treffpunkt für die Bewohner, auch am Abend oder im Winter. Steidle sagte zu, einen Investor zu suchen, der einen Mehrzweckraum für Treffen bereitstellen könnte. Eine Art Gemeindezentrum könne es aber natürlich nicht sein.