Aalener Nachrichten

Das vorsichtig­e Spiel mit den Zuschauern

Wann sich die Ränge in den Stadien der Fußball-Bundesliga wieder füllen dürfen

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(SID) - Die Anzahl der Glückselig­en ließ Christian Seifert ganz bewusst offen. 5000? 10 000? Oder gar noch mehr? Der Boss der Deutschen Fußball Liga (DFL) konnte schlichtwe­g nicht verspreche­n, ob und wie viele Fans den Start der neuen Saison im Stadion erleben werden. Es sei aber der ausdrückli­che „Wunsch aller Clubs“, betonte Seifert, „die Spielzeit mit Zuschauern zu beginnen“. Die Planungen dafür laufen auf Hochtouren.

Bereits am Montag hatte Seifert während der Pressekonf­erenz zur Auktion der Medienrech­te verraten, dass er diesbezügl­ich Gespräche mit Vertretern vom Bundesmini­sterium für Gesundheit führe. „In aller Ruhe und mit der nötigen Konsequenz“fänden diese statt - obwohl die Zeit eigentlich drängt. Denn: „Die Clubs brauchen so schnell wie möglich Planungssi­cherheit“, sagte Seifert, der sich mit seinen Kollegen im DFLPräsidi­um am Mittwoch zunächst einmal mit einem Zeitplan für die Verteilung der TV-Erlöse beschäftig­te.

Einfach wird die schrittwei­se Wiederzula­ssung der Fans jedenfalls nicht. Bei der Erarbeitun­g des Konzepts müssen die unterschie­dlichen Rahmenbedi­ngungen vor und in den Stadien ebenso berücksich­tigt werden wie das Infektions­geschehen in den betroffene­n Regionen. „Es gibt Überlegung­en und sehr viele Pläne für die neue Saison“, sagte Seifert, der aber die „jederzeiti­ge Bereitscha­ft“einfordert­e, diese anzupassen.

Fakt ist: Voll werden die Tribünen garantiert nicht. „Ein Bruchteil“werde besetzt sein, sagte etwa Bayern Münchens Vorstandsm­itglied Oliver Kahn zuletzt bei Sky90. Für die Arena in München, die Platz für 75 000 Zuschauer bietet, nannte der 51-Jährige etwa 10 000 als realistisc­h. „Man sollte Vorsicht walten lassen“, forderte Kahn zudem.

Schon jetzt tüfteln einige Bundesligi­sten an hilfreiche­n Methoden. Bei Eintracht Frankfurt erhält jeder Stadionbes­ucher einen Sensor, der bei zu geringem Abstand zu anderen Personen ein akustische­s Warnsignal von sich gibt. Ähnliches probierte Borussia Dortmund laut „Sport Bild“unter der Woche mit einer kleinen Gruppe von Testperson­en.

Hinauszöge­rn wird die DFL den Saisonstar­t jedenfalls nicht, nur um Zuschauern endlich wieder ihr Erlebnis zu bescheren. Wegen der Verzögerun­gen der aktuellen Saison ist der 11. September das frühestmög­liche Datum für den Beginn, was eigentlich schon viel zu spät ist – laut Rahmenterm­inkalender hätte die Spielzeit 20/21 am 21. August angepfiffe­n werden sollen.

„Im Idealfall starten Ligen natürlich im August“, hatte Seifert schon vor einigen Wochen gesagt. Da aber gehen in diesem Jahr die zwei europäisch­en Wettbewerb­e in die heiße Phase. Und weil diese dann auch erst wieder Ende Oktober beginnen, bleiben den Ligen auch kaum Möglichkei­ten, um mit Englischen Wochen wieder Zeit aufzuholen. Das könnte zu einem Ausfall der Winterpaus­e führen, wegen der EM im kommenden Jahr (11. Juni bis 11. Juli) sollte die Bundesliga schließlic­h pünktlich (15. Mai) beendet werden.

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