„Großartige Gemeinschaftsleistung“
Letzter Tag der Fieberambulanzen – Landrat ruft Bürger zur Wachsamkeit auf
- Am Freitag wurde der Betrieb der Fieberambulanzen in Schwäbisch Gmünd und Aalen eingestellt. Ab sofort erfolgt die Versorgung der Covid-Verdachtspatienten durch die Hausarztpraxen, deren Versorgung mit Schutzkleidung sich wesentlich verbessert hat.
Bürgermeister Dr. Joachim Bläse und Landrat Klaus Pavel nahmen den letzten Tag der Fieberambulanzen zum Anlass, um all den Ärzten und Helfern zu danken, die in den vergangenen Wochen im Einsatz waren.
Zum Gmünder Team gehörten 25 Ärzte und 14 weitere Helfer. Auch das Deutsche Rote Kreuz hatte Personal zur Verfügung gestellt. Hatte das Team anfangs mit 50 Personen täglich gerechnet, waren es im Durchschnitt 20 bis 25 Covid-Verdachtspatienten, die nach einem Telefonat mit ihrem Hausarzt an die Fieberambulanz Gmünd weiterverwiesen wurden. An den Start gegangen war diese am 20. April.
Im Gmünder Raum, so Dr. Bertold Schuler, gebe es aktuell 70 Verdachtspatienten pro Woche. Eine Anzahl, die es den Hausärzten möglich macht, ab sofort die Versorgung zu übernehmen. Praxen, die aufgrund mangelnder Ausrüstung die Versorgung nicht übernehmen können, können sich telefonisch an eine der drei Corona-Schwerpunktpraxen in Heubach (Dres. med. Knodel und Bessler), Lorch (Dr. med. Hefele-Golubic) und Gmünd (Dr. med. Fuchs) wenden.
Für Verdachtspatienten gilt nach wie vor, dass der erste Ansprechpartner immer die Hausarztpraxis ist, die telefonisch kontaktiert werden sollte.
„Sollten die Zahlen wieder steigen, können wir auf die Notfallpraxis im Stauferklinikum zurückgreifen“, sagt Dr. Schuler. Der bisherige Ort der Gmünder Fieberambulanz – der Wippidu-Kindergarten – soll schon bald wieder den Kindern zur Verfügung gestellt werden.
Dass die örtlichen Strukturen gut funktionieren wertet eBürgermeister Joachim Bläse als größten Erfolg der Krise. Er dankte der Kreisärzteschaft für die vielen zusätzlichen Schichten und sagte: „Wir haben das Gefühl, dass die Ärzte untereinander gut abgestimmt sind.“Man dürfe nicht in Panik verfallen, wenn der eine oder andere Fall auftrete.
Auch wenn die Fallzahlen insgesamt sinken, machte Landrat Klaus Pavel beim Pressegespräch auf die aktuelle Anzahl von 40 Coronafällen aufmerksam und bat die Öffentlichkeit, wieder mehr Sorgfalt walten zu lassen. Gab es am 16. Juni im Ostalbkreis „nur“noch 14 aktive Coronafälle, hatte sich die Zahl bis gestern wieder verdreifacht. Der Landkreis habe die Situation im Griff. „Wir wissen, wo die Infizierten sind und welche Infektionsketten es gibt“, sagte Pavel, der auch erklärte, dass der Landkreis in der Lage sei, innerhalb von 24 Stunden ein Notfallzentrum einzurichten. Auch personell sieht er den Landkreis gut aufgestellt.
Am Freitagmittag wandte sich der Landrat mit einem öffentlichen Aufruf an alle Bürger im Ostalbkreis mit dem dringenden Appell, trotz der vom Land erlassenen Lockerungen weiterhin konsequent auf die Abstandsund Hygieneregelungen zu achten. Pavel: „Wir alle haben vor Augen, wie schnell die Situation wieder kippen kann und die Coronazahlen exponentiell steigen können. Niemand von uns möchte zurück in einen Lockdown!“Im Ostalbkreis müsse man spätestens dann handeln, wenn binnen sieben Tagen 157 Neuinfektionen verzeichnet werden.
Angesichts der Entwicklungen der letzten Tage sei er in großer Sorge. Pavel: „Bitte lassen Sie uns das Erreichte nicht leichtfertig aufs Spiel setzen und halten Sie sich auch weiterhin an die Maskenpflicht, wahren Sie Abstand und beachten Sie die Händehygiene und die Husten- und Niesetikette! Auch wenn wir uns ab 1. Juli wieder in Gruppen von bis zu 20 Personen treffen dürfen: Seien Sie wachsam und schützen Sie sich und andere! Es gilt unbedingt, eine zweite Infektionswelle zu vermeiden!“
Bei der Fieberambulanz in Schwäbisch Gmünd fanden bislang 800
Untersuchungen statt. In der Fieberambulanz Aalen fanden 1600 Untersuchungen statt, hier gab es allerdings ausgeweitete Öffnungszeiten. Die Container auf dem Greutplatz bleiben aus Infektionsgründen noch 14 Tage stehen. Danach werden sie abgebaut.