Gemeinde braucht Kindergartenplätze
Adelmannsfelden stellt die Weichen für ein zukunftsfähiges Kindergartenkonzept
- Die seit Jahren wieder steigenden Kinderzahlen zwingen Adelmannsfelden, bei der Fortschreibung des Kindergartenbedarfsplans 2020 neue Wege zu gehen. Steigende Geburtenzahlen, eine positive Innenentwicklung sowie attraktive Neubaugebiete seien der Hauptgrund für eine verstärkte Nachfrage nach Kindergartenplätzen, sagte die Kindergartenleiterin Anke Häfele.
Kalkulierte man 2019 für 2020/ 2021 noch mit 40 Plätzen, müsse jetzt von 56 Plätzen ausgegangen werden. Hier komme der Planung auch die Corona-Krise entgegen, auf Grund dessen mehrere Eltern bis auf weiteres von der Kindergartenbetreuung absehen.
Daher könne man im kommenden Kindergartenjahr 2020/2021 noch eine Warteliste vermeiden, doch muss man davon ausgehen, dass sich diese im Laufe des kommenden Jahres aufbaut – außer man stellt rechtzeitig die Weichen für ein zukunftsfähiges Kinderbetreuungskonzept, so Häfele weiter. Um die vor allem bei der Kleinkindbetreuung weiter stark steigende Nachfrage befriedigen zu können, schlägt sie daher die Einrichtung einer Kindergrippe vor. In dieser sollen Kinder bis drei Jahren betreut werden.
Neben der bereits bestehenden AM-VÖ-Gruppen (altersgemäße Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten) soll eine zweite Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten eingerichtet werden. Nur so könne man den weiteren Bedarf abdecken. Um den ebenso steigenden Bedarf nach Kleinkindbetreuung abdecken zu können, müsse diese Gruppe für Kinder von zwei bis sechs Jahren offen sein. Für diese Gruppe würde die Regelgruppe wegfallen.
Damit stünden ab dem Kindergartenjahr 2021/2022 57 statt wie bisher 43 Plätze zur Verfügung. Während die räumliche Ausstattung des Kindergartens diese Neuausrichtung ermöglicht, stelle vor allem die personelle Ausstattung ein großes Problem dar. Um dieses Konzept umsetzen zu können, seien drei zusätzliche Vollzeitkräfte nötigt, so Häfele weiter und regte daher an, möglichst frühzeitig nach Fachkräften zu suchen.
Kosten: Aktuell kostet die Betreuung eines Kindes 160 Euro. Für ein Kind in der U3-Gruppe sind 320 Euro zu zahlen, ein Kind in der Regelgruppe kostet 128 Euro.
Bis auf die jährliche dreiprozentige Preissteigerung könnten dadurch die Kosten für das vorgeschlagene Konzept gedeckt werden. Ein noch aufzustellender Haushaltsplan solle die Kostendeckung prüfen.
Raumausstattung: Laut Anke Häfele sei die Raumausstattung des Kindergartens Adelmannsfelden für das vorgeschlagene Konzept ausreichend. Einzig der Gartenzaun würde nicht mehr den Sicherheitsrichtlinien
entsprechen. Zwar bestünde aktuell noch Bestandsschutz, doch sei eine baldige Erneuerung zu empfehlen. Die Erneuerung des Kindergartenzaunes würde mit rund 15 000 Euro, jeweils 50 Prozent Materialund Personalkosten zu Buche schlagen. Hier regten die Gemeinderäte an, die Kosten durch Eigenleistungen zu senken. Die Gemeinderäte sprachen sich einstimmig für die Neugestaltung der Kindergartenstruktur mit einer Kindergrippe, einer VÖ-Gruppe und einer AM-VÖ
Gruppe mit 57 Plätzen ab dem Kindergartenjahr 2021/2022 aus.
Bis dahin sollen die bestehenden Gruppen erhalten bleiben. Die evangelische Kirchengemeinde soll die finanziellen Auswirkungen der neuen Kindergartenstruktur prüfen.