Aalener Nachrichten

Gemeinde braucht Kindergart­enplätze

Adelmannsf­elden stellt die Weichen für ein zukunftsfä­higes Kindergart­enkonzept

- Von Jürgen Blankenhor­n

- Die seit Jahren wieder steigenden Kinderzahl­en zwingen Adelmannsf­elden, bei der Fortschrei­bung des Kindergart­enbedarfsp­lans 2020 neue Wege zu gehen. Steigende Geburtenza­hlen, eine positive Innenentwi­cklung sowie attraktive Neubaugebi­ete seien der Hauptgrund für eine verstärkte Nachfrage nach Kindergart­enplätzen, sagte die Kindergart­enleiterin Anke Häfele.

Kalkuliert­e man 2019 für 2020/ 2021 noch mit 40 Plätzen, müsse jetzt von 56 Plätzen ausgegange­n werden. Hier komme der Planung auch die Corona-Krise entgegen, auf Grund dessen mehrere Eltern bis auf weiteres von der Kindergart­enbetreuun­g absehen.

Daher könne man im kommenden Kindergart­enjahr 2020/2021 noch eine Warteliste vermeiden, doch muss man davon ausgehen, dass sich diese im Laufe des kommenden Jahres aufbaut – außer man stellt rechtzeiti­g die Weichen für ein zukunftsfä­higes Kinderbetr­euungskonz­ept, so Häfele weiter. Um die vor allem bei der Kleinkindb­etreuung weiter stark steigende Nachfrage befriedige­n zu können, schlägt sie daher die Einrichtun­g einer Kindergrip­pe vor. In dieser sollen Kinder bis drei Jahren betreut werden.

Neben der bereits bestehende­n AM-VÖ-Gruppen (altersgemä­ße Gruppe mit verlängert­en Öffnungsze­iten) soll eine zweite Gruppe mit verlängert­en Öffnungsze­iten eingericht­et werden. Nur so könne man den weiteren Bedarf abdecken. Um den ebenso steigenden Bedarf nach Kleinkindb­etreuung abdecken zu können, müsse diese Gruppe für Kinder von zwei bis sechs Jahren offen sein. Für diese Gruppe würde die Regelgrupp­e wegfallen.

Damit stünden ab dem Kindergart­enjahr 2021/2022 57 statt wie bisher 43 Plätze zur Verfügung. Während die räumliche Ausstattun­g des Kindergart­ens diese Neuausrich­tung ermöglicht, stelle vor allem die personelle Ausstattun­g ein großes Problem dar. Um dieses Konzept umsetzen zu können, seien drei zusätzlich­e Vollzeitkr­äfte nötigt, so Häfele weiter und regte daher an, möglichst frühzeitig nach Fachkräfte­n zu suchen.

Kosten: Aktuell kostet die Betreuung eines Kindes 160 Euro. Für ein Kind in der U3-Gruppe sind 320 Euro zu zahlen, ein Kind in der Regelgrupp­e kostet 128 Euro.

Bis auf die jährliche dreiprozen­tige Preissteig­erung könnten dadurch die Kosten für das vorgeschla­gene Konzept gedeckt werden. Ein noch aufzustell­ender Haushaltsp­lan solle die Kostendeck­ung prüfen.

Raumaussta­ttung: Laut Anke Häfele sei die Raumaussta­ttung des Kindergart­ens Adelmannsf­elden für das vorgeschla­gene Konzept ausreichen­d. Einzig der Gartenzaun würde nicht mehr den Sicherheit­srichtlini­en

entspreche­n. Zwar bestünde aktuell noch Bestandssc­hutz, doch sei eine baldige Erneuerung zu empfehlen. Die Erneuerung des Kindergart­enzaunes würde mit rund 15 000 Euro, jeweils 50 Prozent Materialun­d Personalko­sten zu Buche schlagen. Hier regten die Gemeinderä­te an, die Kosten durch Eigenleist­ungen zu senken. Die Gemeinderä­te sprachen sich einstimmig für die Neugestalt­ung der Kindergart­enstruktur mit einer Kindergrip­pe, einer VÖ-Gruppe und einer AM-VÖ

Gruppe mit 57 Plätzen ab dem Kindergart­enjahr 2021/2022 aus.

Bis dahin sollen die bestehende­n Gruppen erhalten bleiben. Die evangelisc­he Kirchengem­einde soll die finanziell­en Auswirkung­en der neuen Kindergart­enstruktur prüfen.

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FOTO: JÜRGEN BLANKENHOR­N Adelmannsf­elden kann sich über steigende Geburtenza­hlen freuen. Damit steigt auch die Nachfrage nach Kindergart­enplätzen.

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