Aalener Nachrichten

Südwesten hält an Weihnachts­messen fest

Debatte um Heiligaben­d – Kritik am Verbot nächtliche­r Christmett­en in Bayern

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(epd/KNA/clak) - Im Nachbarlan­d Niederland­e finden dieses Jahr an Heiligaben­d keine Gottesdien­ste statt. In Bayern hat die Landesregi­erung am Mittwoch den Bischöfen schriftlic­h mitgeteilt, dass Christmett­en nach 21 Uhr untersagt sind.

Sachsens Ministerpr­äsident Kretschmer (CDU) hatte die Christen angesichts der hohen Infektions­zahlen mit dem Coronaviru­s eindringli­ch aufgerufen, diese Weihnachte­n auf den Besuch eines Gottesdien­stes vor Ort zu verzichten.

Die Kirchen in Baden-Württember­g halten jedoch weiterhin an der

Ausrichtun­g von Präsenzgot­tesdienste­n fest – unter strengen Abstandsun­d Hygieneauf­lagen und nur, falls die örtlichen Corona-Infektions­zahlen nicht zu hoch sind. Dies erklärten am Mittwoch die Diözesen Rottenburg-Stuttgart und Freiburg sowie die beiden evangelisc­hen Landeskirc­hen.

„Die katholisch­e Kirche zeigt Präsenz im Lockdown“, teilte die Diözese Rottenburg-Stuttgart mit. Die fast 1,8 Millionen Gläubigen könnten in den mehr als 1000 Gemeinden dank strenger Corona-Schutzkonz­epte vor Ort feiern. Daneben gebe es aber auch ein riesiges Spektrum alternativ­er Angebote im digitalen Bereich.

Auch in der Erzdiözese Freiburg sind Präsenzgot­tesdienste geplant. Die sehr dynamische Lage erschwere die Planungen, darum sollten die Menschen sich mit dem Thema „Weihnachte­n feiern“möglichst früh auseinande­rsetzen. Das Bistum empfiehlt, die Gottesdien­stzeiten so zu verändern, dass die Gläubigen um 20 Uhr zu Hause sein können. Mit Ausnahme von Heiligaben­d müssen die Gottesdien­ste ohnehin bis 19.30 Uhr beendet sein und dürfen nicht länger als 60 Minuten dauern.

Kritik an Bayerns Verbot von Gottesdien­sten am späten Heiligaben­d kam von Thomas Bareiß, Mitglied im

CDU-Bundesvors­tand aus Balingen. Er sei skeptisch, ob die Christmett­e zwingend vor 21 Uhr stattfinde­n müsse und zweifelt, dass dies mehr Sicherheit gebe. „Deshalb ist hier meine Einstellun­g eher kritisch“, sagte Bareiß am Mittwoch der „Schwäbisch­en Zeitung“.

In der württember­gischen Landeskirc­he lautet das Motto für Weihnachts­gottesdien­ste „Kürzer, häufiger im Freien, weniger Besucher“. Diese könnten unter strengen Hygienemaß­gaben weiter gefeiert werden. Dies gelte jedoch nur, wenn der Wert der Sieben-Tage-Inzidenz unter 300 pro 100 000 Einwohnern liegt.

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