Aalener Nachrichten

„Das werden sehr außergewöh­nliche Weihnachte­n für uns alle werden“

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- Thomas Bareiß, Staatssekr­etär im Bundeswirt­schaftsmin­isterium (Foto: dpa), sieht die Pläne von Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) für die Christmett­e mit Skepsis. Warum, erklärt der CDU-Politiker im Gespräch mit Claudia Kling.

Herr Bareiß, am Mittwoch hat der harte Lockdown begonnen. Haben Sie schon alle Ihre Weihnachts­geschenke zusammen?

Leider nicht. Ich muss gestehen, dass ich noch kein Einziges habe. Das ist natürlich ein großes Problem, weil ich meine Familie und Freunde gerne beschenke. Selbst das wichtigste Geschenk, das für meine Frau, fehlt mir noch.

Und wie behelfen Sie sich jetzt? Sind Gutscheine, vielleicht Reisegutsc­heine, für Sie eine Lösung? Eigentlich bin ich kein großer

Freund von Gutscheine­n, das ist mir etwas zu unpersönli­ch. Obwohl natürlich in der jetzigen Notlage auch gerade Gutscheine dem Einzelhand­el oder den Restaurant­s eine Hilfe sein können. Ich hoffe, ich finde noch eine Lösung und habe dann auch ein Geschenk in der Hand, das ich überreiche­n kann.

Inwiefern sind Sie von den Kontaktbes­chränkunge­n, die an Weihnachte­n gelten werden, betroffen? Die treffen mich und meine Frau sehr stark, weil unsere Familien auf Deutschlan­d verteilt sind. Ein Teil ist im Kölner Raum, der andere ist hier in Baden-Württember­g. Normalerwe­ise hätten wir alle zusammen bei uns in Balingen gefeiert. Dieses Mal kann das leider nicht so sein, weil wir etwas in Sorge um meine Eltern und um meine Schwiegerm­utter sind. Das werden sehr außergewöh­nliche Weihnachte­n für uns alle werden. Für uns ist Weihnachte­n ein ganz wichtiges Familienfe­st, und wir hoffen darauf, nächstes Jahr wieder gesund und wie gewohnt alle unter einem Dach feiern zu können.

Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder will keine Christmett­en nach 21 Uhr zulassen. Können Sie das nachvollzi­ehen?

Ein Satz vorneweg: Den Menschen werden in diesem Jahr an Weihnachte­n so große Einschränk­ungen auferlegt, wie wir sie uns vor wenigen Monaten noch nicht hätten vorstellen können. Umso wichtiger ist es, dass diese Maßnahmen nachvollzi­ehbar sind. Ich persönlich bin skeptisch, ob die Christmett­e zwingend vor 21 Uhr stattfinde­n muss und warum das mehr Sicherheit gibt. Deshalb ist hier meine Einstellun­g eher kritisch. Der gemeinsame Kirchgang gehört an Heiligaben­d bei mir zu Hause zum Fest dazu, das ist für die ganze Familie ein zentraler Bestandtei­l des Abends.

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