Waschmaschine kaputt? „Wir tun das Möglichste“
Beispiel Schlagenhauf: Wie der Elektrohandel versucht, den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden
(vs) - „Was ist, wenn meine Gefriertruhe den Geist aufgibt, mein Herd plötzlich streikt, der Kühlschrank kaputtgeht oder die Waschmaschine keinen Mucks mehr macht?“Diese Frage stellen sich derzeit viele Aalener. Mit dem seit Mittwoch geltenden Shutdown sind auch die Elektrofachgeschäfte geschlossen. Im Gegensatz zum ersten Shutdown im März ist auch ein Abholen der Ware nicht möglich. „Liefern und die Geräte montieren dürfen wir allerdings nach wie vor“, sagt der Leiter der Aalener Filiale von Schlagenhauf, Manfred Kunz. Auch der Reparaturservice sei telefonisch erreichbar.
In der Schlagenhauf-Filiale im Industriegebiet geht es rund. Der Markt selbst hat seit Mittwoch zwar geschlossen, doch die Bestellungen via Internet oder Telefon würden auf Hochtouren laufen. „Derzeit sind wir dabei, Konzepte zu erarbeiten, wie wir die Warenversorgung aufrechterhalten können“, sagt Kunz. Denn die Lieferlisten seien bereits voll. Auch deshalb, weil es Kunden im Rahmen der Ausgangsbeschränkung untersagt ist, ihre bereits bestellte Ware selbst im Lager abzuholen. Das erschwere die ganze Logistik.
Trotzdem werde alles versucht, um das Möglichste machbar zu machen. „Ein Glück ist es, dass wir im Moment in voller Besetzung arbeiten und insofern auf das gesamte Personal zugreifen können. Sollten wir weiter von Bestellungen überrannt werden, werden wir kreative Lösungen finden und Kapazitäten schaffen, um allen Kunden gerecht zu werden“, sagt Kunz.
Dasselbe gelte für Reparaturen. Größere Mängel wie ein kaputter Backofen, eine defekte Waschmaschine oder ein streikender Fernseher dürfe der Kundenservice direkt vor Ort beheben, da die beschäftigten Techniker als Handwerker gelten, die trotz des Shutdowns weiter uneingeschränkt arbeiten dürfen, auch zu Hause beim Kunden. Eher problematisch seien kleinere Reparaturen wie etwa ein gerissener Schlauch an einem Staubsauger. „Derzeit sind wir am Abklären, wie wir damit umgehen dürfen“, sagt Kunz. „Normalerweise müsste der Kunde das Gerät bei uns vorbeibringen.“Dies sei angesichts der Ausgangsbeschränkung, in deren Rahmen nur triftige Botengänge erlaubt sind, allerdings nicht möglich.
„Noch bis 14 Uhr an Heiligabend sind wir für die Kunden da.“Wenn danach die Gefriertruhe oder der Kühlschrank den Geist aufgeben, hilft nur eins: die Weihnachtsgans oder den Sauerbraten auf den Balkon stellen. Ein Ausfall von wichtigen Haushaltsgeräten über die Feiertage sei allerdings kein Corona- oder Shutdown-Problem, sondern eines, mit dem die Bürger auch in normalen Zeiten zurechtkommen mussten und das erst nach Weihnachten behoben werden konnte, sagt Kunz.