Im Kampf gegen Mikroplastik und Medikamentenrückstände: „Die vierte Reinigungsstufe wird kommen“
(rim) - Die Stadt Ellwangen verfügt in Schönau und Haisterhofen über zwei große Sammelkläranlagen. Sie sind ausgelegt für 32 500 Einwohner (Schönau) beziehungsweise 20 000 Einwohner (Haisterhofen) und waren in den vergangenen Jahrzehnten einem ständigen technischen Wandel unterworfen, wie der technische Betriebsleiter der beiden Anlagen, Abwassermeister Hubert Traub, am Mittwoch beim Pressegespräch aufzeigte.
Hätte die Kläranlage Schönau (Inbetriebnahme: 1977) anfangs nur organische Stoffe aus dem Abwasser herausgefiltert, müsse sie mittlerweile über eine zweite und dritte Reinigungsstufe auch Stickstoff und Phosphor aus dem Abwasser beseitigen, ehe das geklärte Wasser wieder in die Jagst eingeleitet werden darf.
Traub ist sich sicher, dass die technische Entwicklung schon in naher Zukunft weitergehen wird. „Die vierte Reinigungsstufe wird auch bei unseren Kläranlagen kommen“, ist der Abwassermeister überzeugt. Über eine solche vierte Reinigungsstufe könne das Abwasser der Stadt
Ellwangen dann auch vom Mikroplastik und von Medikamentenrückständen befreit werden. In anderen Regionen, etwa am Bodensee oder in Stuttgart, sei das schon längst üblich. „Diese Anlagen funktionieren einwandfrei. Die Technik ist aber eben auch teuer“, sagt Traub. So lange es der Gesetzgeber nicht vorschreibt, werde es deshalb auch nicht flächendeckend eingeführt. Gleichwohl geht Traub fest davon aus, dass die neue Technik innerhalb der nächsten zehn Jahre auch in den Ellwanger Kläranlagen Standard werden wird.