Aalener Nachrichten

Thomas Häfele: „Wir leben über unsere Verhältnis­se“

Neresheim steht mit 4,6 Millionen in der Kreide – Einsparpot­enziale gesucht

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(tu) - „Wir leben über unsere Verhältnis­se“, hat Bürgermeis­ter Thomas Häfele bei der Einbringun­g des Haushaltsp­lanentwurf­s im Gemeindera­t eingeräumt. Die Stadt müsse nicht nur, wie es richtig wäre, für Investitio­nen Kredite aufnehmen, sondern auch für Vorhaben, die sie eigentlich aus dem laufenden Haushalt finanziere­n müsste. In diesem klafft aber im kommenden Jahr ein Loch von zwei Millionen Euro.

Das liegt an weiter zurück gehenden Einnahmen und weiter steigenden Ausgaben, zum Beispiel für das Personal, erläuterte die stellvertr­etende Kämmerin Sandra Schiele. Auf die Frage von Martin Grupp (CDU), was in einer solchen Schieflage nötig wäre, sagte sie, es müssten Einsparpot­enziale genutzt werden, indem man beispielsw­eise städtische Gebäude verkaufe, es müssten Freiwillig­keitsleist­ungen überprüft werden, ebenso Gebühren und kommunale

Steuern, die dann eventuell erhöht werden. Dies und weitere Kreditaufn­ahmen könnte angesichts des Schuldenst­ands, der dringend notwendige­n Investitio­nen und der zu erwartende­n Entwicklun­g unausweich­lich werden, machten Schiele und der Bürgermeis­ter deutlich.

Derzeit steht Neresheim mit 4,6 Millionen in der Kreide. Ende 2021 dürften es 8,5 Millionen sein und ein weiteres Jahr später 11,5 Millionen. In diesen Größenordn­ungen dürfte sich die Stadt auch in den Jahren 2023 und 2024 bewegen. Er habe wegen der Corona-Pandemie ein schlechtes Gefühl, sagte Häfele, es könnte aber auch sein, dass die Schulden nicht ganz so stark steigen, weil man konservati­v kalkuliert habe. Jedenfalls habe die Kämmerei in diesen Pandemieze­iten Großartige­s geleistet mit der Aufstellun­g des 28 Millionen Euro umfassende­n Haushaltsp­lans. Bis Ende Januar will ihn der Gemeindera­t verabschie­det haben.

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