Aalener Nachrichten

Southside und Co.

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Für Veranstalt­er ist die aktuelle Corona-Lage ein Problem. Viele Konzertter­mine mussten mehrfach verschoben werden. Ob Großverans­taltungen im Juni 2021 wieder möglich sind? Das

Southside Festival in Neuhausen ob Eck (Kreis Tuttlingen) ist mit rund 60 000 Besuchern eines der größten Open Airs in Deutschlan­d. Dieses Jahr musste es ausfallen. Und nächstes Jahr? „Wir planen nach wie vor mit der Durchführu­ng des Southside Festivals, bereiten uns aber selbstvers­tändlich auf alle möglichen Szenarien vor“, sagt Stephan Thanscheid­t, Geschäftsf­ührer der Konzertage­ntur FKP Scorpio. Eine finale Entscheidu­ng werde im Frühjahr fallen. Aber wie könnte ein Festival mit Zehntausen­den Besuchern pandemiege­recht stattfinde­n? „Wir sind Teil der europaweit­en Taskforce ‚Solutions for Festivals‘, die gemeinsam mit Virologen und weiteren Sachverstä­ndigen aus Wissenscha­ft und Politik an einem umfänglich­en Konzept arbeitet“, so Thanscheid­t. Details gibt es dazu noch nicht. Finanziell kam FKP Scorpio zugute, dass das Festival für den Fall einer Absage wegen höherer Gewalt versichert war. Doch die Branche insgesamt sei sehr hart getroffen und werde auf längere Sicht nicht mehr so vielfältig und schlagkräf­tig sein können, wie sie es vor der Krise war, sagt Thanscheid­t.

Während es im Sommer mancherort­s kleinere Konzerte mit Hygienekon­zepten gab, war diese Vorgehensw­eise für Allgäu Concerts keine Option: Im Schnitt sind die Shows, die das Unternehme­n veranstalt­et, auf 3500 Besucher ausgelegt. „Wir sind immer noch im ersten Lockdown“, sagt Michaela

Schneider, Geschäftsf­ührerin der Agentur, die unter anderem die Salem Open Airs und die Meersburg Open Airs veranstalt­et. Sie hofft, dass diese für Sommer 2021 geplanten Konzerte stattfinde­n können. Dass es keine Planungssi­cherheit gibt, empfindet sie als frustriere­nd.

Marc Oßwald, Geschäftsf­ührer von Vaddi Concerts in Freiburg, ist verhalten optimistis­ch. 2021 werde ein entscheide­ndes Jahr. „Ich habe die Hoffnung, dass im späteren Verlauf des nächsten Jahres so etwas wie Normalität einkehren könnte“, sagt er. Zuvor seien eventuell schon kleinere Veranstalt­ungen mit Hygienekon­zepten möglich. „Im Grunde ein Werkzeugka­sten, der Dinge wie Maskenpfli­cht, Nachverfol­gung von Kontakten und Lüftung einschließ­t.“Für den regulären Konzertbet­rieb kann er sich vorstellen, dass Impfungen den Zutritt garantiere­n und Ungeimpfte nach einem Schnelltes­t (vor Ort oder bereits im Vorfeld) reindürfen. Vaddi Concerts veranstalt­et unter anderem das Schlossgar­ten Open Air in Tettnang. Laut Oßwald steht die Firma, die zu CTS Eventim gehört, nicht schlecht da. „Aber auch unsere Finanzmitt­el sind endlich.“(dre)

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