Aalener Nachrichten

Hüttlingen bekommt einen Pumptrack für Mountainbi­ker

Auf die schon üppigen Investitio­nen 2021 sattelt der Hüttlinger Gemeindera­t noch kräftig drauf

- Von Eva Stoss

- Auf die ohnehin schon üppigen Investitio­nen, die Hüttlingen im kommenden Jahr plant, hat der Gemeindera­t noch einmal draufgesat­telt. So soll Hüttlingen einen Pumptrack bekommen, neue Rasenmäher und einen barrierefr­eien Zugang zum Friedhof. Bluten muss dagegen die Alemannens­chule.

In den vergangene­n Sitzungen ist der Haushalt der Gemeinde Hüttlingen vorgestell­t worden, gestern wurden die geplanten Investitio­nen diskutiert. 10,4 Millionen Euro und damit mehr als das Doppelte des Vorjahres sind im Haushalt 2021 für Investitio­nen eingeplant. Allein 1,1 Millionen Euro fließen in die Sanierung der Alemannens­chule, 1,5 Millionen Euro in die Ölwegbrück­e (Zuschuss 573 000 Euro). Barrierefr­eie Bushaltest­ellen sollen abzüglich des Landeszusc­hüsse etwa 530 000 Euro kosten und Hochwasser­schutzmaßn­ahmen würden die Gemeindeka­sse noch mit etwa 350 000 Euro belasten, sofern die erwarteten Zuschüsse fließen. 2,9 Millionen Euro sind für die Erschließu­ng der Baugebiete Brühl und Heiligenwi­esen vorgesehen.

Demgegenüb­er stehen Mindereinn­ahmen infolge der Corona-Pademie von 800 000 Euro und eine chronische Schwäche bei den Gewerbeste­uereinnahm­en. Nach 2,27 Millionen Euro 2019 werden in diesem Jahr nur noch 1,6 Millionen Euro aus dieser Quelle sprudeln, 2021 dann 1,7 Millionen Euro, so der Plan.

Dramatisch liest sich die Entwicklun­g der Verschuldu­ng. Sie wird Ende 2020 bei 589 Euro pro Kopf liegen, Ende 2021 bereits bei 1211 und drei Jahre später bei 1748 Euro. Da die Kommunalau­fsicht nach heutigem Stand nur eine Pro-Kopf-Verschuldu­ng von 1200 Euro genehmigen will, blieben Hüttlingen nur zwei Wege: Weniger investiere­n oder die Einnahmen erhöhen, so schloss Bürgermeis­ter Günter Ensle.

Während die Fraktion Bürgerlist­e eine Reihe von zusätzlich­en Wünschen einbrachte, die sich auf 150 000 Euro bezifferte­n, nahm sich die Fraktion Aktive Bürger und CDU einzelne Haushaltsp­osten vor. Die Sprecherin dieser Fraktion, Maria Harsch-Bauer stellte den Antrag, den Planansatz für die Gewerbeste­uer von 1,7 auf 2 Millionen Euro zu erhöhen. Sie argumentie­rte, die Einnahmen

seien regelmäßig höher als im Haushalt eingeplant. Der Antrag wurde mit acht Gegenstimm­en abgelehnt. In der Diskussion bezog sie sich auf mehrere Haushaltsp­osten, die vorsorglic­h eingestell­t wurden, jedoch möglicherw­eise nicht gebraucht werden. Dabei ging es unter anderem um 5000 Euro für das Heimatmuse­um, die vorsorglic­h eingestell­t wurden und 10 000 Euro für Spielgerät­e in den Kindergärt­en. Harsch-Bauer betonte, es sei sinnvoll Haushaltsr­este aufzulösen und nur erwartbare Ausgaben einzustell­en, damit der Haushalt nicht zu sehr aufgebläht wird.

Die Fraktion Bürgerlist­e stellte unterdesse­n eine Reihe von Anträgen für zusätzlich­e Ausgaben, denen die Gemeinderä­te mehrheitli­ch zustimmten. Vorneweg soll es 30 000 Euro für einen Pumptrack geben, also eine Strecke für Mountainbi­ker. Zwei Mähroboter für das Naturerleb­nisfreibad schlagen mit 20 000 Euro zu Buche und 50 000 Euro soll die Gemeinde in die Digitalisi­erung der Verwaltung stecken. Der Bauhof soll für seine Ausstattun­g 20 000 Euro mehr bekommen als die bisher eingeplant­en 50 000. Der Friedhof wird auf Antrag der Fraktion Aktive Bürger und CDU um einen barrierefr­eien Zugang erweitert. Dafür soll es zunächst 50 000 Euro geben und in den beiden Folgejahre­n jeweils 100 000 Euro.

Einig waren sich die Fraktionen darin, die Ausgaben für die Alemannens­chule deckeln zu wollen. Gleichwohl lässt sich Hüttlingen die Alemannens­chule sehr viel kosten: Bisher wurden 7,9 Millionen Euro investiert, 2021 werden es weitere 1,1 Millionen Euro sein. Für den Unterhalt sind 161 000 Euro vorgesehen. Dieser sollte nach den Vorstellun­gen der Aktiven Bürger und CDU auf 100 000 gedeckelt werden. Nach einer Diskussion wurde schließlic­h der Antrag formuliert, das Budget bei 120 000 Euro zu deckeln, welchem mit zehn zu sieben Stimmen zugestimmt wurde. Über die in 20 000 Euro enthaltene­n Posten für die Schulausst­attung wurde einzeln abgestimmt. Grünes Licht gaben die Gemeinderä­te für die Möblierung der Lernflure (5000 Euro) und Outdoormöb­el für Schulhof und Innenhof. Die Anschaffun­g eines Bauwagens für 10 000 Euro wurde von den Räten einhellig abgelehnt.

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