Elf Verletzte nach Kellerbrand in der Goldrainstraße
Noch steht nicht fest, warum das Feuer ausgebrochen ist – Die Kriminalpolizei ermittelt
- Bei einem Kellerbrand in der Ellwanger Goldrainstraße sind am Donnerstagabend elf Menschen durch Rauchgas verletzt worden. Zwei Mehrfamilienhäuser sind unbewohnbar. 31 Hausbewohner mussten die Nacht in der LEA oder bei Freunden verbringen.
Die Feuerwehr wurde um 21.14 Uhr alarmiert. Ein „Brand in einem Gebäude mit Menschen“war gemeldet worden. Als die Feuerwehr vor Ort eintraf, gab es bereits eine starke Rauchentwicklung. Und: Es standen mehrere Menschen auf einem Balkon, wie Ellwangens Stadtbrandmeister und Einsatzleiter Wolfgang Hörmann sagt. „Sie wurden über die Drehleiter gerettet.“
Schnell haben die Feuerwehrleute festgestellt, dass der Brandherd im Keller sein muss. Tatsächlich standen nach Hörmanns Worten mehrere Kellerräume in Vollbrand. Bis 22.30 Uhr war das Feuer unter Kontrolle. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr waren aber bis 0.30 Uhr mit dem Löschen beschäftigt.
52 Feuerwehrmänner und -frauen waren in elf Fahrzeugen ausgerückt. 25 Rettungskräfte des DRK und zwei Notärzte waren im Einsatz. Zur Betreuung der Bewohner wurden Versorgungszelte aufgebaut. Elf Menschen hatte Rauchgas eingeatmet, eine Frau musste deshalb ins Krankenhaus gebracht werden.
Zunächst war nicht klar, wie viele Menschen sich in den zwei Häusern am Ende der Goldrainstraße aufgehalten hatten – und wie viele nun anderswo untergebracht werden müssen. OB Michael Dambacher und Bürgermeister Volker Grab waren nach einem langen Arbeitstag inklusive dreistündiger Gemeinderatssitzung zum Brandort geeilt und kümmerten sich um eine Übernachtungsmöglichkeit.
Die wurde dann in der LEA eingerichtet – für 20 Personen samt Sanitätsdienst durch das DRK. Schließlich haben aber nur zwei dort übernachtet.
Die 31 Hausbewohner sind überwiegend bei Freunden und Verwandten untergekommen, wie der Leiter des Ellwanger Ordnungsamts, Thomas Steidle, am Freitag auf Nachfrage sagte. Im Bedarfsfall würden die Hausbewohner aber in den Notunterkünften der Stadt gut und menschlich untergebracht.
Die zwei Gebäude in der Goldrainstraße sind aneinander gebaut und haben einen gemeinsamen Keller. Sie sind im Eigentum der Ellwanger Baugenossenschaft und von der Stadt gemietet. Die Mieter sind oftmals Menschen, die von Obdachlosigkeit bedroht sind oder aus anderen Gründen Hilfe zur Unterkunft erhalten.
Der Geschäftsführer der Baugenossenschaft Thomas Töpfl war in der Brandnacht ebenfalls vor Ort. Man werde eine Lösung für die Bewohner finden, betonte er.
Das war am Freitag noch nicht der Fall. Man sei in Gesprächen mit der Stadt, sagte Töpfl auf Nachfrage der „Ipf und Jagst-Zeitung / Aalener Nachrichten“. Aber keiner der Betroffenen habe bislang eine besondere Not angemeldet.
Töpfl geht davon aus, dass der Schaden an den Gebäuden reparabel sei, weil er sich auf den Keller beschränke. Eine Summe nannte er nicht. Das sei spekulativ.
Die Brandursache steht noch nicht fest. Die Kripo ermittelt. Am Freitag waren die Kriminaltechniker vor Ort. Die Polizei schließt weder einen technischen Defekt noch Brandstiftung aus.
Der Schaden am Gebäude ist möglicherweise geringer als gedacht. Polizeisprecher Holger Bienert beziffert ihn auf 40 000 bis 50 000 Euro. Eigentlich habe nur der Keller gebrannt, die Wohnungen seien nicht direkt vom Feuer betroffen gewesen.
Bei der Stadt und bei der Baugenossenschaft ist die Erleichterung groß, dass nichts Schlimmeres passiert ist. „Gott sei Dank“, sagt Ordnungsamtsleiter Thomas Steidle. Thomas Töpfl dankt den Rettungskräften. Feuerwehr und DRK hätten einen fantastischen Job gemacht und weiteren Sach- und Personenschaden verhindert.
Die Polizei hatte den Einsatzort in der Brandnacht abgeriegelt. Und einige Schaulustige kontrolliert, die sich trotz Ausgangsbeschränkung auf der Straße aufgehalten hatten.