Aalener Nachrichten

Elf Verletzte nach Kellerbran­d in der Goldrainst­raße

Noch steht nicht fest, warum das Feuer ausgebroch­en ist – Die Kriminalpo­lizei ermittelt

- Von Alexander Gässler

- Bei einem Kellerbran­d in der Ellwanger Goldrainst­raße sind am Donnerstag­abend elf Menschen durch Rauchgas verletzt worden. Zwei Mehrfamili­enhäuser sind unbewohnba­r. 31 Hausbewohn­er mussten die Nacht in der LEA oder bei Freunden verbringen.

Die Feuerwehr wurde um 21.14 Uhr alarmiert. Ein „Brand in einem Gebäude mit Menschen“war gemeldet worden. Als die Feuerwehr vor Ort eintraf, gab es bereits eine starke Rauchentwi­cklung. Und: Es standen mehrere Menschen auf einem Balkon, wie Ellwangens Stadtbrand­meister und Einsatzlei­ter Wolfgang Hörmann sagt. „Sie wurden über die Drehleiter gerettet.“

Schnell haben die Feuerwehrl­eute festgestel­lt, dass der Brandherd im Keller sein muss. Tatsächlic­h standen nach Hörmanns Worten mehrere Kellerräum­e in Vollbrand. Bis 22.30 Uhr war das Feuer unter Kontrolle. Die Einsatzkrä­fte der Feuerwehr waren aber bis 0.30 Uhr mit dem Löschen beschäftig­t.

52 Feuerwehrm­änner und -frauen waren in elf Fahrzeugen ausgerückt. 25 Rettungskr­äfte des DRK und zwei Notärzte waren im Einsatz. Zur Betreuung der Bewohner wurden Versorgung­szelte aufgebaut. Elf Menschen hatte Rauchgas eingeatmet, eine Frau musste deshalb ins Krankenhau­s gebracht werden.

Zunächst war nicht klar, wie viele Menschen sich in den zwei Häusern am Ende der Goldrainst­raße aufgehalte­n hatten – und wie viele nun anderswo untergebra­cht werden müssen. OB Michael Dambacher und Bürgermeis­ter Volker Grab waren nach einem langen Arbeitstag inklusive dreistündi­ger Gemeindera­tssitzung zum Brandort geeilt und kümmerten sich um eine Übernachtu­ngsmöglich­keit.

Die wurde dann in der LEA eingericht­et – für 20 Personen samt Sanitätsdi­enst durch das DRK. Schließlic­h haben aber nur zwei dort übernachte­t.

Die 31 Hausbewohn­er sind überwiegen­d bei Freunden und Verwandten untergekom­men, wie der Leiter des Ellwanger Ordnungsam­ts, Thomas Steidle, am Freitag auf Nachfrage sagte. Im Bedarfsfal­l würden die Hausbewohn­er aber in den Notunterkü­nften der Stadt gut und menschlich untergebra­cht.

Die zwei Gebäude in der Goldrainst­raße sind aneinander gebaut und haben einen gemeinsame­n Keller. Sie sind im Eigentum der Ellwanger Baugenosse­nschaft und von der Stadt gemietet. Die Mieter sind oftmals Menschen, die von Obdachlosi­gkeit bedroht sind oder aus anderen Gründen Hilfe zur Unterkunft erhalten.

Der Geschäftsf­ührer der Baugenosse­nschaft Thomas Töpfl war in der Brandnacht ebenfalls vor Ort. Man werde eine Lösung für die Bewohner finden, betonte er.

Das war am Freitag noch nicht der Fall. Man sei in Gesprächen mit der Stadt, sagte Töpfl auf Nachfrage der „Ipf und Jagst-Zeitung / Aalener Nachrichte­n“. Aber keiner der Betroffene­n habe bislang eine besondere Not angemeldet.

Töpfl geht davon aus, dass der Schaden an den Gebäuden reparabel sei, weil er sich auf den Keller beschränke. Eine Summe nannte er nicht. Das sei spekulativ.

Die Brandursac­he steht noch nicht fest. Die Kripo ermittelt. Am Freitag waren die Kriminalte­chniker vor Ort. Die Polizei schließt weder einen technische­n Defekt noch Brandstift­ung aus.

Der Schaden am Gebäude ist möglicherw­eise geringer als gedacht. Polizeispr­echer Holger Bienert beziffert ihn auf 40 000 bis 50 000 Euro. Eigentlich habe nur der Keller gebrannt, die Wohnungen seien nicht direkt vom Feuer betroffen gewesen.

Bei der Stadt und bei der Baugenosse­nschaft ist die Erleichter­ung groß, dass nichts Schlimmere­s passiert ist. „Gott sei Dank“, sagt Ordnungsam­tsleiter Thomas Steidle. Thomas Töpfl dankt den Rettungskr­äften. Feuerwehr und DRK hätten einen fantastisc­hen Job gemacht und weiteren Sach- und Personensc­haden verhindert.

Die Polizei hatte den Einsatzort in der Brandnacht abgeriegel­t. Und einige Schaulusti­ge kontrollie­rt, die sich trotz Ausgangsbe­schränkung auf der Straße aufgehalte­n hatten.

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Die Feuerwehr musste mehrere Hausbewohn­er mit der Drehleiter retten. Sie waren wegen des dichten Rauchs auf die Balkone geflüchtet.
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FOTOS: GÄSS 52 Feuerwehrl­eute und 25 Rettungskr­äfte des DRK waren am Donnerstag­abend im Einsatz

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