Aalener Nachrichten

Rettungsze­ntrum wird zum Drive-In-Labor

Corona-Schnelltes­ts sind gefragt – Vor dem Start warten gut 90 Autos auf dem Greutplatz.

- Von Markus Lehmann

- Zu einer Art Wartezimme­r ist am Samstagmor­gen der Greutplatz geworden. Und das Rettungsze­ntrum hat sich in ein Drive-in-Labor verwandelt. Nach dem Testlauf vor einer Woche im Second-HandLaden „Rot Couture“bot der DRKKreisve­rband Aalen nun kostenlose Corona-Schnelltes­ts quasi aus dem Auto heraus an. Auch hier war der Andrang enorm. Die Tests sollen für mehr Sicherheit über die Weihnachts­tage sorgen. So sollen beispielsw­eise Großeltern besser geschützt sein. Am Ende der Aktion stand fest, dass alle rund 100 getesteten Personen negativ waren.

Schon kurz nach 9 Uhr warten zahlreiche Autos auf dem Greutplatz, ehrenamtli­che DRK-Helfer lotsen die Fahrer entspreche­nd. In den Autos sitzen junge Paare, Väter und Mütter mit Kind, aber auch Senioren, die wissen wollen, ob sie negativ getestet werden und so zumindest im engen Kreis der Familie ohne Angst vor einer Virus-Ansteckung feiern können.

Die 8000 vom Sozialmini­sterium in Baden-Württember­g zur Verfügung gestellten Tests sind recht zuverlässi­g, steht in den Pressemeld­ungen. „Eine 100-prozentige Sicherheit gibt es aber nicht“, erklärt Matthias Wagner. Die Testaktion, sagt der DRK-Kreisgesch­äftsführer, sei „gegen die Unsicherhe­it“der Menschen, die ihre nahen Verwandten besuchen möchten.

Der „Klassiker“unter den Getesteten, so Wagner, seien Eltern, deren Kinder in Quarantäne mussten, weil eine Erzieherin oder ein Lehrer positiv auf das Coronaviru­s getestet wurden. Es kämen aber auch Senioren mit ihrer Pflegerin aus Osteuropa, weil sie unsicher sind.

Das Ganze läuft so ab: Ein Ehrenamtli­cher fragt auf dem Hof des Rettungsze­ntrums durch die geöffnete Scheibe, warum man sich testen lassen will. Ab und zu sind auch welche dabei, für die dieser Test nicht gedacht ist. Wer bereits Symptome einer Covid-19-Erkrankung aufweist, ist hier fehl am Platz. Der muss zum Hausarzt oder in die Fieberambu­lanz in der ehemaligen Musikschul­e. Gleich wieder weggeschic­kt, erklärt Ralf Nuding, werden Leute, die sich eine Negativ-Bescheinig­ung für den

Urlaub geben lassen wollen. Das dürfe und könne man gar nicht.

Die Fahrzeugha­lle im Rettungsze­ntrum ist zu einem Labor geworden, die freiwillig­en DRK-Helfer nehmen geschützt in einem Overall, mit FFP-2-Masken und Face Shield einen Abstrich. Das läuft in den Spitzenzei­ten im Drei-Minuten-Takt. Mehr würde das Labor überlasten, erklärt Bereitscha­ftsleiter Klaus-Dieter Sterzik. Draußen warten dann die Getesteten auf ihr Ergebnis. Das dauert etwa 15 Minuten. Ein Vorteil des „Drive-in“

liegt für Wagner auch darin, dass das Auto als Korpus einen Schutz biete. In der Autoschlan­ge nach dem Test dominieren „AA“-Kennzeiche­n, aber auch eine Mutter mit ihrem Sohn und „SHA“auf dem Kennzeiche­n warten. Ein Schulkamer­ad wurde positiv getestet und sie wollen Sicherheit, wenn sie den Opa über Weihnachte­n besuchen. Sie sind extra aus Gaildorf nach Aalen gefahren. „Der Kreis Schwäbisch Hall kriegt so einen Schnelltes­t nicht auf die Reihe“, sagt die Fahrerin leicht verärgert.

 ?? FOTO: MARKUS LEHMANN ??
FOTO: MARKUS LEHMANN
 ?? FOTOS: LEHMANN ?? In ein Drive-in-Labor hat sich das Rettungsze­ntrum verwandelt. Nach dem Abstrich im Labor dauert es rund 15 Minuten bis zum Testergebn­is. Solange warten die Getesteten draußen in ihren Autos.
FOTOS: LEHMANN In ein Drive-in-Labor hat sich das Rettungsze­ntrum verwandelt. Nach dem Abstrich im Labor dauert es rund 15 Minuten bis zum Testergebn­is. Solange warten die Getesteten draußen in ihren Autos.
 ??  ??
 ??  ?? Die DRK-Helfer hatten alle Hände voll zu tun. Weitere Schnelltes­ts bietet der DRK-Kreisverba­nd Aalen am 23. und 24. Dezember in Aalen, Ellwangen, Bopfingen und Neresheim an.
Die DRK-Helfer hatten alle Hände voll zu tun. Weitere Schnelltes­ts bietet der DRK-Kreisverba­nd Aalen am 23. und 24. Dezember in Aalen, Ellwangen, Bopfingen und Neresheim an.

Newspapers in German

Newspapers from Germany