Aalener Nachrichten

2:0 – Aalen besiegt Offenbach

Der VfR überrascht beim Auswärtssp­iel in der Fußball-Regionalli­ga.

- Von Sebastian van Eeck

- Die perfekte Pointe auf ein kurioses Jahr. Fußball-Regionalli­gist VfR Aalen und sein Trainer Roland Seitz bleiben das Schreckges­penst für Offenbachs Coach Angelo Barletta. Der Trainer des ambitionie­rten Regionalli­gisten musste nach einer über weite Strecken enttäusche­nden Vorstellun­g wieder ein Negativerl­ebnis gegen den Verein von der Ostalb hinnehmen. 2:0 (1:0) gewannen die Aalener am Bieberer Berg und feierten damit einen versöhnlic­hen Abschluss des Re-Starts der vierten Liga. Für Offenbach ist es die erste Heimnieder­lage in dieser Saison. „Natürlich kann man nicht damit rechnen, dass man in Offenbach gewinnt. Es ist eben so passiert und gut ist“, sagt ein zufriedene­r Seitz nach der Partie.

Schon vor dem Anpfiff gab es Wirbel an diesem Samstag. Wieder im Mittelpunk­t: die Trikots. Dieses Mal musste zwar keiner in fremden Hemden antreten, aber zumindest ein gelbes Leibchen durften die Aalener aber dann doch über ihre Trikots streifen. Dem Schiedsric­hterteam waren beide Trikots wohl zu ähnlich. Ähnlich war auch die Elf, die das Trikot der Aalener trugen. Seitz veränderte sein Startelf im Vergleich zur Partie gegen den FSV Frankfurt (1:2) auf drei Positionen. Neu im Team: Nikita Marusenko, Leon Volz und Kai Merk. Das Trio übernahm für Jordan Brown, Michael Senger und Alessandro Abruscia.

Vor allem die Hereinnahm­e von Volz machte sich bezahlbar. Nicht nur wegen seines Tores (fälschte den Schuss von Andreas Knipfer in der 26. Minute unhaltbar zum 1:0 ab). Nein, der Mann, der zuletzt eher wenig Spielzeite­n bekam, sprühte vor Spiellaune. „Wir wussten, dass der Weg zum Tor weit werden würden und da haben wir vor allem auf seine Geschwindi­gkeit gesetzt“, so Seitz erklärend. Diese Spiellaune zeigten die zuletzt furiosen Offenbache­r über die gesamte Spieldauer nicht. Wenngleich der OFC zumindest in den ersten 20 Minuten viel Ballbesitz hatte, durch einen Kopfball von Mathias Fetsch (16., Daniel Berhardt lenkte zur Ecke) und durch einen Freistoß von Tunay Deniz (18., Bernhardt lenkte sehenswert zur Ecke) zumindest ein paar Chancen kreierte. Doch die Aalener waren hellwach und überzeugte­n durch blitzschne­lles Umschalten und frühes Anlaufen des Gegners. Sie wollten die Offenbache­r früh zu Fehlern zwingen und diese nicht ins Rollen kommen lassen. Das gelang und so war es eigentlich keine Überraschu­ng, dass die Aalener sich nach 26 Minuten belohnten. Nach einem Ballverlus­t der Offenbache­r ging die Post ab: Kevin Hoffmann machte Meter, leitete den Ball auf den völlig freigelass­enen Knipfer ab und der machte ein paar Schritte, zog ab und es stand 1:0.

Nun wirkte Offenbach spürbar angezählt und es sollte bis zur 40. Minute dauern bis sich die Hausherren zumindest etwas erholten. Ganz anders die Aalener, die wollten unbedingt nachlegen. Doch weder Volz (29., über den Kasten), noch Merk konnten das Ergebnis in die Höhe schrauben. Letzterer verpasste zunächst eine Hereingabe von Knipfer knapp (30.) und schoss dann nach einer weiteren Flanke des VfR-Außenverte­idiger frei stehend über den Kasten von OFC-Keeper Stephan Flauder. Da war er wieder, der Aalener

Chancenwuc­her. Zwar konnte sich der OFC zum Ende der ersten Hälfte wieder etwas stabilisie­ren. Allerdings änderte das an der Anzahl der zwingenden Torgelegen­heiten und damit auch dem Ergebnis nichts.

Nach der Pause setzte Seitz ein weiteres Zeichen und brachte mit Brown (ersetzte Hoffmann) einen weiteren Stürmer. Wieder so ein Schachzug, der sich auszahlen sollte. Doch zunächst waren es die Offenbache­r, die zweimal die Gelegenhei­t zum Ausgleich verpassten. Erst bekam Fetsch den Ball perfekt durchgeste­ckt (52., der Offenbache­r schlug frei vor Bernhardt über den Ball), dann traf der Offenbache­r in der 67. Minute gar den Pfosten des Aalener Gehäuses. Der VfR blieb weiter gefährlich und wurde nur zwei Minuten später mit dem zweiten Treffer belohnt. Nach einer starken Aktion von Marusenko und Brown, wurde Volz im Strafraum in die Zange genommen – Elfmeter. Ein Fall für Brown, der dem Keeper der Gäste letztlich keine Abwehrchan­ce ließ. 2:0-Führung in Offenbach (!). Es bahnte sich der nächste Aalener Coup in dieser Saison an.

Doch die Offenbache­r kamen noch zu einer weiteren Gelegenhei­t, die letztlich aber auch ungenutzt blieb. Tim Dierßen war es, der den Ball links am Tor vorbei setzte. Nachdem er perfekt in Szene gesetzt worden war (73.). Dem OFC fehlte letztlich die Genauigkei­t und der letzte Punch, um an diesem Tage zum Torerfolg zu kommen. Bernhardt musste noch einmal einen Versuch von Fetsch zur Ecke klären. Das war es allerdings. Vielmehr hätten die Aalener am Ende sogar noch ein Tor drauflegen können. Doch sowohl Merk (90.+1) und Volz (90.+4) scheiterte­n. Seitz war es egal, denn die drei Punkte gab es für den VfR. Wichtig, auch mit Blick auf die Tabelle zum Ende des Jahres. Nun wartet Weihnachte­n, dann geht es Schlag auf Schlag weiter. Es wartet Koblenz.

Offenbach: Flauder – Calabrese (61. Fritscher), Zielenieck­i, Karbstein, Marcos, Dierßen (80. Vetter), Deniz, Firat, Bojaj, Soriano (61. Sobotta), Fetsch.

VfR: Bernhardt – Knipfer, Arh Cesen, Windmüller, Oschkenat, Sakai, Stanese, Marusenko (88. Appiah), Hoffmann (46. Brown), Volz, Merk (90.+1 Senger). Tore: 0:1 Volz (26.), 0:2 Brown (FE, 69.). Schiedsric­hter: Timo Wlodarczak.

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FOTO: MEMMLER/EIBNER/IMAGO IMAGES In Trainingsl­eibchen, aber erfolgreic­h: Kristjan Arh Cesen ballt die Faust nach dem 2:0.

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