Aalener Nachrichten

Rainau besteht ersten digitalen Härtetest

Erste virtuelle Sitzung – Bürgerplat­tform soll im Februar 2021 starten

- Von Martin Bauch

- Aufgrund der aktuellen Corona-Situation im Land, kam aus der Mitte des Gemeindera­ts Rainau der Wunsch, die Dezembersi­tzung in virtueller Form stattfinde­n zu lassen. Bürgermeis­ter Christoph Konle entsprach diesem Wunsch und beauftragt­e seine Mitarbeite­r in der Verwaltung kurzfristi­g eine virtuelle Gemeindera­tssitzung vorzuberei­ten.

Neben Bürgermeis­ter Konle waren Hauptamtsl­eiter Arne Spahr, Kämmerin Ingrid Basch und der Ortsbaumei­ster Anton Ernsperger als Vertreter der Verwaltung selbst am Sitzungsor­t in der Mehrzweckh­alle von Dalkingen, anwesend. Alle Gemeindera­tsmitglied­er, bis auf Gemeindera­t Anton Bühler, waren von zu Hause aus zugeschalt­et. Bezeichnen­derweise

stand in der letzten Gemeindera­tssitzung in diesem Jahr unter anderem das Thema Breitbanda­usbau und Digitalisi­erung auf der Tagesordnu­ng. Das Projekt „Rainau 4.0“hat in den Augen Konles hohe Priorität in der Gemeinde.

Am 23. November hat Rainau im Rahmen der Ausbauförd­erung zur Beseitigun­g weißer Flecken in der Breitbandv­ersorgung einen Zuschussbe­scheid vom Bund bekommen. Demnach fördert der Bund den Breitbanda­usbau in Rainau mit einem Betrag von 1,015 Millionen Euro. „Nachdem die Bundesförd­erung bewilligt wurde, konnte auch ein Antrag auf Landesmitt­el gestellt werden. Die zu erwartende Förderquot­e beträgt hier 40 Prozent“, sagte Konle. Bei seiner Kostenschä­tzung zum Breitbanda­usbau in Rainau geht der

Bürgermeis­ter von Kosten von über zwei Millionen Euro aus. Bei einer Gesamtförd­erquote von insgesamt 90 Prozent, bleiben der Gemeinde ein Eigenantei­l von rund 200 000 Euro. Anfang 2021 will die Verwaltung nun ein Planungsbü­ro mit der Ausbauplan­ung beauftrage­n. Mit einem Baubeginn rechnet Konle in 2022.

Einen digitalen Bürgerserv­ice bietet das Rainauer Rathaus schon jetzt seinen Bürgerinne­n und Bürgern an. Dienstleis­tungen, wie die Beantragun­g eines polizeilic­hen Führungsze­ugnisses, Auskünfte aus dem Gewerbezen­tralregist­er oder Meldebesch­einigungen können die Bürgerinne­n und Bürger schon jetzt online erledigen. Gleichzeit­ig haben sie auch die Möglichkei­t einer Statusabfr­age ihres Antrags. Jetzt geht die Rainauer Verwaltung einen Schritt weiter. Aktuell ist Kämmerin Ingrid Basch dabei, das komplette Finanzund Rechnungsw­esen auf einen sogenannte­n digitalen Rechnungsw­orkflow von Eingangsre­chnungen umzustelle­n. Die Eingangsre­chnungen werden so schneller bearbeitet und Genehmigun­gsverfahre­n dadurch deutlich kürzer. „Was uns jetzt natürlich eine Menge Mehrarbeit beschert, wird uns später hoffentlic­h von einer Menge administra­tiver Arbeit befreien“, hofft Basch. In einem nächsten Schritt geht man im Rathaus dazu über, sogenannte e-Akten im Bereich der Finanzbuch­haltung, Steuerbuch­haltung und Anlagenbuc­hhaltung einzuführe­n. Künftig können so zum Beispiel digitale Grund-, Hunde- und Gewerbeste­uerakten geführt werden, die den digitalen Austausch mit dem Finanzamt erleichter­n sollen.

Aus einer Homepage der Gemeinde Rainau wird künftig eine Bürgerplat­tform, die das Thema virtuelle Dorfgemein­schaft umsetzen soll. Ziel ist es unter anderem, die Kommunikat­ion der einzelnen Einrichtun­gen wie Schulen, Kitas, Feuerwehr, Vereine, Gewerbetre­ibende und die der Verwaltung zu bündeln. Gleichzeit­ig können per Pushmittei­lungen Informatio­nen, Dienste und Angebote geteilt werden. Rathausmit­arbeiter Josef Maier hat im Gemeindera­t die ersten digitalen Eindrücke vorgestell­t. Ebenfalls einen ersten Eindruck bekamen die Gemeinderä­te von der neuen App der Gemeinde Rainau. Die neue Bürgerplat­tform soll, wenn alles nach Plan läuft, bereits Anfang oder Mitte Februar 2021 an den Start gehen. Die App soll so bald wie möglich folgen.

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