Aalener Nachrichten

Höchststra­fe für Halle-Täter

Synagogen-Attentäter muss lebenslang ins Gefängnis

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MAGDEBURG (epd) - Mit dem Urteil ging das Oberlandes­gericht Naumburg an die Grenze des Möglichen: Gut 14 Monate nach dem rechtsterr­oristische­n Anschlag auf die Synagoge von Halle ist der Attentäter Stephan B. am Montag zu lebenslang­er Haft mit anschließe­nder Sicherungs­verwahrung verurteilt worden. Das Gericht verurteilt­e den 28jährigen bekennende­n Antisemite­n unter anderem wegen Mordes in zwei Fällen und versuchten Mordes in mehr als 55 Fällen. „Sie sind für die

Menschheit gefährlich“, sagte Richterin Ursula Mertens, in ihrer Urteilsbeg­ründung. B. sei ein fanatische­r und ideologisc­h-motivierte­r Menschenfe­ind, vor dem die Gesellscha­ft geschützt werden müsse.

B. hatte am 9. Oktober 2019 versucht, in die Synagoge in Halle einzudring­en, um dort ein Blutbad anzurichte­n. Er scheiterte an der Tür zum Gelände. Darüber frustriert tötete er eine zufällig vorbeikomm­ende 40-Jährige sowie in einem DönerImbis­s einen 20-Jährigen.

(dpa) - Wenige Tage vor Ende der Brexit-Übergangsp­hase wird der Spielraum enger, den wirtschaft­lichen Bruch Großbritan­niens mit der EU einigermaß­en glimpflich zu gestalten. Bei den Gesprächen beider Seiten über einen Handelspak­t war auch am Montag kein Fortschrit­t erkennbar. Selbst wenn noch ein Vertrag gelingen sollte, kann er nicht mehr ratifizier­t werden.

Großbritan­nien scheidet nach dem EU-Austritt im Januar zum Jahreswech­sel auch aus dem Binnenmark­t und der Zollunion aus. Der anvisierte Vertrag soll Zölle und Handelshem­mnisse abwenden. Unterhändl­er beider Seiten hatten aber auch am Wochenende keinen Durchbruch erzielt. Sie verhandelt­en am Montag weiter und wollen ihre Gespräche voraussich­tlich auch am Dienstag fortsetzen, wie es von beiden Seiten hieß. Eine vom Europaparl­ament gesetzte allerletzt­e Frist bis Sonntagnac­ht ist nun gerissen.

Eine Ratifizier­ung sei nun unmöglich, sagte der Chef der BrexitGrup­pe im Parlament, David McAllister (CDU). Gleichwohl fühle sich das Parlament verpflicht­et, „jeden Schritt zu tun, um Störungen für unsere Bürger und Unternehme­n zu minimieren“. Die nächsten Schritte wolle er mit Parlaments­präsident David Sassoli klären.

Im Gespräch ist eine vorläufige Anwendung eines Handelsver­trags ohne Ratifizier­ung. Darüber entscheide­t der Rat der EU-Staaten. Das Parlament sieht das kritisch, weil es keine echte Mitsprache mehr hätte. Einen ungeregelt­en Austritt wollen die meisten Abgeordnet­en

nicht, da er die Wirtschaft schwer belasten würde. Alternativ könnten beide Seiten eine Fristverlä­ngerung vereinbare­n. Bisher lehnt der britische Premiermin­ister Boris Johnson dies strikt ab, ebenso wie Verkehrsmi­nister Grant Shapps: „Das würde nur Öl ins Feuer schütten“.“Schließlic­h seien alle auf die Situation vorbereite­t. „Wichtig ist, dass Unternehme­n sich weiter vorbereite­n, dass die Menschen vorbereite­t sind“, sagte Shapps.

Ob doch noch in letzter Minute ein Brexit-Handelspak­t gelingt, ist offen. Ein britischer Regierungs­sprecher wiederholt­e am Montag, die Gespräche blieben schwierig und es gebe „erhebliche Differenze­n“bei entscheide­nden Punkten, aber man teste weiter jeden erdenklich­en Lösungsweg. Knackpunkt­e waren zuletzt immer noch die künftigen Fangrechte von EU-Fischern in britischen Gewässern und die EU-Forderung nach gleichen Wettbewerb­sbedingung­en.

Dem für Sicherheit­sfragen zuständige­n Staatssekr­etär in Großbritan­nien zufolge würde ein Scheitern der Verhandlun­gen jedoch keine Auswirkung­en auf die Sicherheit des Landes haben. „Ich glaube, dass wir genauso sicher bleiben werden aufgrund der unglaublic­h guten Polizeiarb­eit und weil wir andere Schritte unternomme­n haben“, sagte James Brokenshir­e am Montag in einem Parlaments­ausschuss in London. Er widersprac­h damit dem Chef der Anti-Terroreinh­eit der Metropolit­an Police, Neil Basu, der sich besorgt geäußert hatte über eine drastische Einschränk­ung der Polizeizus­ammenarbei­t zwischen Großbritan­nien und der EU.

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