Eine Tür öffnet sich
Wüste nannten Frauen und Männer der frühen Kirche ihren freiwilligen Lockdown. Jesus selbst hat sich 40 Tage in die Wüste zurückgezogen. Heilige Frauen und Männer und große Persönlichkeiten haben zeitweise Orte der Stille und des Alleinseins gesucht, auf Annehmlichkeiten verzichtet und unnötige Ablenkungen gemieden. Uns wird in dieser Naturkatastrophe des Coronavirus’ ein notwendiger Lockdown abverlangt. Wenn wir ihn nicht nur ertragen, sondern als Wüstenzeit im geistigen Sinne verstehen, dann kann daraus Energie für die Seele und Kraft für ein gutes und sinnvolles Leben werden, dann muss dieser Lockdown nicht zu Alkohol- und Drogenkonsum und zu häuslicher Gewalt führen. Reduzieren wir unsere Kontakte. Schenken wir einander zu Weihnachten räumlichen Abstand und zeigen wir dadurch unsere christliche Nächstenliebe und unsere Verantwortung füreinander.
Pater Albert Knebel OSB, Kloster Neresheim