Vorbildlich, Miss Sophie!
Wir sind zu früh dran? Mitnichten! Nie war der legendäre Sketch „Dinner for One oder Der 90. Geburtstag“aktueller als diese Weihnachten. Gedreht im Jahr 1961 könnte das Filmchen einem Tagtraum von Obervirologe Christian Drosten oder Professor Lothar Wieler entsprungen sein: Die rüstige Seniorin Miss Sophie, als 90Jährige Teil der Hochrisikogruppe und als Britin durch die Coronavirus-Mutante zusätzlich gefährdet, feiert ihr Wiegenfest epidemiologisch vorbildlich – allein mit Butler James, der selbstredend zu ihrem
Haushalt zählt. Für die alten Rumtreiber, die sonst mit am Tisch gesessen hätten, kamen die Impfstoffe zu spät: Sir Toby, Admiral von Schneider, Mr. Pommeroy und Mr. Winterbottom wurden, das mutmaßen wir jetzt einfach mal, Opfer der letzten großen weltweiten Pandemie, der Spanischen Grippe. Doch Miss Sophie macht einfach das Beste draus.
Der oder die Haken an der Sache? Um auch allein hinreichend Spaß zu haben, sind offenkundig drei Dinge unerlässlich: 1. Ein negativ auf Corona getesteter Hausdiener. 2. Ein gut platziertes Tigerfell mit Kopf. 3. Eine größere Menge an wohltemperierten alkoholischen Getränken. Da heutzutage aus guten Gründen nur die wenigsten Bürger auf einen Diener und ein Großkatzenfell zurückgreifen können, bleibt eigentlich nur eines: „Skål!“
Und für alle humorlosen Leser, die aus Versehen in diese Glosse gestolpert sind: Natürlich raten wir von übermäßigem Alkoholkonsum ab! Bei Detailfragen wenden Sie sich bitte direkt an den SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach.