Erste Anklagen im Stuttgarter Klinikskandal
STUTTGART (lsw) - Der mutmaßliche Betrugsskandal mit abgerechneten Behandlungen ausländischer Patienten am Klinikum Stuttgart hat nun auch das erwartete gerichtliche Nachspiel. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen fünf Männer und eine Frau erhoben. Sie müssen sich unter anderem wegen des Verdachts des Betrugs, der Anstiftung oder Beihilfe zur Untreue und der Bestechung verantworten, wie eine Sprecherin der Justizbehörde am Dienstag mitteilte. Gut möglich, dass es nicht das letzte Kapitel in der Prozessgeschichte um die womöglich krummen Geschäfte ist: Gegen 20 weitere Verdächtige aus ganz Deutschland werde noch ermittelt, sagte Staatsanwältin Melanie Rischke. Die mutmaßlichen Betrüger waren Mitarbeiter des Klinikums oder Vermittler von Gesundheitsdienstleistungen. Sie sollen in den Jahren 2012 bis 2015 für die Vermittlung und Betreuung ausländischer Patienten und die Zusammenarbeit mit dem Klinikum Stuttgart nicht erbrachte Leistungen abgerechnet und dafür unzulässige Provisionen kassiert haben.