Aalener Nachrichten

Auf dem falschen Pfad

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Zur Demonstrat­ion gegen die Corona-Maßnahmen in Aalen hat uns dieser Leserbrief erreicht:

Nach der Demonstrat­ion in Aalen frage ich mich allen Ernstes, ob die geschichts­verfälsche­nden CoronaPand­emie „Querdenker“nicht auf den falschen Weg eingebogen sind. Ja, die selbst ernannten Heilsbring­er und Vaterlands­retter wollen treuhänder­isch den Bürger-Dialog und scheuen sich dabei im gleichen Atemzug nicht, Vergleiche mit der NS-Zeit und den KZ-Dramen in Konzentrat­ionslagern anzustelle­n.

Welch ein schändlich­er, entehrende­r Vergleich gegenüber den Toten in den KZ-Lagern und den hinterblie­benen Familien. Ich war in Dachau und Buchenwald, wo mehr als 90 000 Tote zu beklagen sind. Und ich war im österreich­ischen KZ-Lager Mauthausen, wo auf bestialisc­he Weise allein ebenfalls rund 90 000 Tote zu beklagen sind. Im Jahre 1966 war ich mit einer baden-württember­gischen Delegation in AuschwitzB­irkenau, wo über 1,1 Millionen Menschen vergast, erschossen und umgebracht wurden. In diesem Vernichtun­gslager sah ich die Todeszelle­n – die Gaskammern – die Verbrennun­gskremator­ien und die menschenve­rachtenden Selektions-Räume des KZ-Arztes Josef Mengele.

Heute und zur Stunde bekomme ich kalte Hände, wenn ich zurückdenk­e und hören und lesen muss, dass man mit den Corona-Maßnahmen den „Querdenker­n“die Freiheit klaut. Mit ihren „Verschwöru­ngstheorie­n“und NS- und KZ-Vergleiche­n brandschat­zen sie und lassen Millionen Tote ein zweites Mal sterben und das können und dürfen wir nicht zulassen.

Die Tageslosun­g kann daher nur lauten: „Wehret den Anfängen.“

Dabei könnten die Schulen bei den Schülern/Jugend ein Geschichts­bewusstsei­n hervorrufe­n, wenn sie mindestens einmal in der Schulzeit auch den Besuch eines Konzentrat­ionslagers/Stätte (KZ) möglich machen und einplanen würden.

Nicht nachvollzi­ehbar ist mithin, dass bei der Aalener-Samstags-Demo keine Maskenpfli­cht bestand, obwohl erst vor wenigen Tagen BadenWürtt­emberg einen verschärft­en Bußgeldkat­alog verabschie­det hat.

Die Bürgerscha­ft erwartet daher von den Verantwort­lichen eine schlüssige Antwort.

Karl Maier, Unterkoche­n

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