Aalener Nachrichten

Rivalen mit Respekt

VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo und Freiburgs Coach Christian Streich überhäufen sich mit Lob

- Von Jürgen Schattmann

STUTTGART - „Die ultimative Lobhudelei“, hieß einst ein Genre der WDR-Sendung „Zimmer frei“, Motto: Ein Freund sollte über den Gast das maximal Positive erzählen. Auch Fußballtra­iner beherrsche­n das Format offenbar, das bewiesen Pellegrino Matarazzo vom VfB Stuttgart und Christian Streich vom SC Freiburg, die heute ab 20.45 Uhr in der Landeshaup­tstadt zum Pokalderby aufeinande­rtreffen. Nein, er habe noch nie die Ehre gehabt, bei einem Kaffee oder einem Essen ausführlic­h mit Streich zu reden, sagte Matarazzo, „aber ich schätze seine nachhaltig­e Arbeit und Kontinuitä­t und vor allem seine Authentizi­tät und seine Ehrlichkei­t. Er ist so, wie er ist, das ist bewundersw­ert.“

Streich wollte da auf der Videokonfe­renz in Baden nicht nachstehen und übergoss das Team der Schwaben geradezu mit Lob: „Die Breite und Qualität ihres Kaders ist enorm.“Umso schöner sei es, dass „sie 18 Punkte haben und wir 17“, also fast dieselbe Ausbeute in der Liga. „Stuttgart ist spielerisc­h stark und individuel­l stark besetzt. Da wird noch mehr kommen. Wenn man sie zusammenha­lten kann, geht es in den nächsten zwei Jahren in ganz andere Bereiche.“Zwei Akteure hob Streich hervor: „Wataru Endo ist ein Spieler, von dem ich mir sicher bin, dass er extrem genau von großen Clubs beobachtet wird. Die individuel­le Qualität ist enorm, zuletzt kam Sasa Kalajdzic gegen Union von der Bank und haut noch zwei Dinger rein, das war fast schon Weltklasse.“

Sportliche Geschenke verteilten die Trainer ebenfalls, an ihre Torhüter. Streich lässt nach der Neun-PunkteWoch­e des SC Benjamin Uphoff statt Florian Müller spielen („Benny hat super trainiert und ist extrem fleißig, es ist immer schon ganz spät, wenn er seine Tasche packt und nach Hause geht“), Matarazzo Fabian Bredlow (25) statt Gregor Kobel („Fabians Wichtigkei­t im Team, die positive Ausstrahlu­ng, mit der er seine Aufgabe angeht, sind hervorrage­nd“). Beide Trainer denken über weitere Änderungen nach, manche Akteure wirkten ein wenig überspielt, sagte Matarazzo, er werde aber nur wechseln, „wenn wir das Gefühl haben, genauso schlagkräf­tig zu sein. Der Pokal ist keine Wohltätigk­eitsverans­taltung.“

Ein Erfolg für den VfB wäre der erste in dieser Saison zu Hause – und die Revanche für das 2:3 am ersten Spieltag, als Stuttgart schnell mit 0:3 hinten lag. Lernen daraus könne man wenig, sagt Matarazzo: „Wir sind nicht mehr die Gleichen wie damals – für Freiburg gilt das allerdings auch.“

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