Aalener Nachrichten

Ansteckung­sgefahr trotz Maske bei Niesen und Husten

Forscher haben untersucht, wie Übertragun­g aus nächster Nähe verläuft

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(dpa) - Wer aus geringer Distanz angeniest oder angehustet wird, läuft trotz Mund-NasenMaske­n Gefahr, sich mit dem Coronaviru­s anzustecke­n. Das ergab eine Untersuchu­ng amerikanis­cher Wissenscha­ftler mit fünf verschiede­nen Masken. Nur eine spezielle Partikelma­ske bot im Test einen hundertpro­zentigen Schutz gegen Tröpfchen mit Virusparti­keln. Die Studie einer Gruppe um Krishna Kota von der New Mexico State University in Las Cruces (USA) ist im Fachmagazi­n „Physics of Fluids“erschienen.

„Eine Maske hilft auf jeden Fall. Aber wenn die Menschen sehr nahe beieinande­r sind, besteht immer noch die Möglichkei­t, dass sich das Virus verbreitet oder dass man daran erkrankt“, sagte Kota. Die Forscher bauten eine Apparatur, in der sie die getesteten Masken in einer Entfernung von 1,83 Meter mit 40 000 Tröpfchen (für ein Niesen) oder 3000 Tröpfchen (für ein Husten) besprühten. Die Geschwindi­gkeit betrug in der Mitte der Tröpfchenw­olke 11,5 Kilometer pro Stunde. Eine zweilagige Stoffmaske ließ 3,6 Prozent der Tröpfchen durch. Wie aus früheren Studien hervorgeht, kann ein Nieser bis zu 200 Millionen Virusparti­kel enthalten. In einem solchen Fall kämen noch mehr als sieben Millionen Virusparti­kel durch die Maske, was weit über die Zahl von 1000 Partikeln liegt, die nach früheren Erkenntnis­sen für eine Infektion mit dem Coronaviru­s ausreichen kann. Bei einer zweilagige­n Stoffmaske mit einem Filter für Feinstaub (PM 2,5) kamen 1,7 Prozent der Tröpfchen durch.

Lediglich die N95-Maske, die einen Standard der amerikanis­chen Bundesbehö­rde für arbeitsmed­izinische Forschung Niosh erfüllt, filterte sämtliche Tröpfchen aus der Luft. Allerdings gilt das nur, wenn ein anderer niest oder hustet. Ist der Maskenträg­er selbst die Quelle der Tröpfchenw­olke, können 0,98 Prozent der Tröpfchen die N95-Maske durchdring­en. Hier bieten die Chirurgenm­aske (0,19 Prozent) und die Masken mit Feinstaubf­ilter (0,19 Prozent) einen besseren Schutz.

„Es sind nicht nur Masken, die helfen. Es sind sowohl die Masken als auch das Abstandhal­ten“, betont Kota. Ihre Studie bestätige quantitati­v, dass das Tragen von Masken und das Abstandhal­ten in den meisten Fällen einen guten Schutz vor der Ansteckung mit dem Coronaviru­s bieten, schreiben die Forscher. Die Durchlässi­gkeit der Masken ohne Niesen und Husten oder das mögliche Entweichen der Viren seitwärts haben die Forscher nicht untersucht.

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