Eine Tür öffnet sich
„Weihnachten schmeckt nach Erdbeeren“, sagte eine Freundin zu mir, als wir während unseres Studiums kurz vor Weihnachten bei ein paar „Gutsle“zusammensaßen. Aufgewachsen in La Paz, Bolivien, wurden in ihrer Familie an Weihnachten immer Erdbeeren gegessen. Hier in Deutschland musste sie sich an andere Bräuche gewöhnen. Auch wir müssen uns in diesem Jahr von wohlgeliebten Bräuchen verabschieden und dürfen nur im engsten Kreis Weihnachten feiern. Weihnachten hat dieses Jahr – wie so vieles andere auch –„ein G’schmäckle“– so wie damals in Betlehem: In einem nach Ochs und Esel duftenden Stall kommt Jesus zur Welt, mitten in den Mief der Welt hinein wird er geboren. An Weihnachten feiern wir, dass Gott in Jesus Mensch wird und unser menschliches Leben von klein auf kennt. In das, was uns stinkt und in das, was uns gut schmeckt, in unsere Nöte, in die Einsamkeit, in unsere Ängste hinein, aber auch in unser Vertrauen und unsere Hoffnungen hinein wurde Jesus geboren und zeigt uns, dass Gott bei uns ist – entgegen allem Anschein. Danach schmeckt Weihnachten für mich. Und wonach schmeckt Weihnachten für Sie?