Die Kommissarin und der Fiesling
Tatort: Unter Wölfen (ARD, Samstag, 20.15 Uhr) – Unglaublich: Kommissarin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) ermittelt seit 31 Jahren. Auch in ihrem 72. Fall darf sie wieder sein, was ihre Fans so lieben: die starke Frau, die angstfrei für das Recht kämpft – besonders für das der Schwachen.
Mit Kollegin Johanna Stern (Lisa Bitter) geht’s diesmal in die Ludwigshafener Clubszene. Ein Clubchef wird tot aufgefunden. Man stößt auf Korruption und politische Machenschaften. Sogar der Innenminister hat offenbar seine schmutzigen Hände im Spiel.
Keine neue Idee, aber grundsätzlich kein schlechter Stoff, aber das Drehbuch hat Schwächen. Denn der Hauptverdächtige, ein Konkurrent des Toten, kann es an Format mit Lena Odenthal nicht aufnehmen. Dazu kommen weitere Mängel. Zum Beispiel müssen sich die milieufremden Ermittlerinnen ständig gegenseitig belehren. „Nein, ein Club ist keine Disco“und „der Türsteher heißt Doorman“. Ach so.
Und spannend will’s auch nicht recht werden. Einigermaßen erträglich wird das Ganze durch die Nebenschauplätze, die den eher schlappen Krimi beträchtlich aufwerten. Die Ex-Frau des Clubchefs und seine Tochter scheinen ein Geheimnis mit sich herumzutragen, das auch den Hauptverdächtigen brennend interessiert. Logisch, dass Odenthals Beschützerinstinkt geweckt wird. Und logisch, dass Fiesling und Kommissarin am Ende einen ordentlichen Showdown hinlegen. Trotzdem eher Mittelmaß.