Sachsens Sternenhimmel
Der
liegt im Wirken der protestantischen Herrnhuter Brüdergemeinde, die ab 1732 Frauen und Männer als Missionare auf andere Kontinente sandte. Wenn deren Nachwuchs das Schulalter erreicht hatte, wurde er zumeist zurück nach (Oberlausitz) geschickt. Die Kinder lebten und lernten dort unter der Obhut der Gemeinde. Doch die Sehnsucht nach den Eltern quälte sie besonders zur Weihnachtszeit. Zum Trost – und auch als geometrische Übung im Matheunterricht – bastelten die Erzieher mit ihnen Sterne. Der vor rund 160 Jahren als Schmuck der Internatsstuben entstandene Stern leuchtete später auch in den Familien der Schüler und in immer mehr Häusern.
Zugleich ließen sich sächsische Handwerker, vor allem Buchbinder im Erzgebirge, von der Idee inspirieren. Und so gibt es aktuell neben den Herrnhutern sechs weitere Manufakturen, die in
Sterne erstrahlen lassen. Mit Unterschieden: Der Annaberger Faltstern zum Beispiel wird ähnlich einem Mondlampion einfach aufgeklappt. Der Herrnhuter erfordert dagegen viel Fingerfertigkeit beim Biegen der winzigen Musterklammern, die die Strahlen zusammenhalten. (mh)