Aalener Nachrichten

Längerer Lockdown im Gespräch

Kanzleramt­sminister Braun rechnet mit Einschränk­ungen über den 10. Januar hinaus

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(dpa) - Die Verlängeru­ng des verschärft­en Lockdowns über den 10. Januar hinaus zeichnet sich ab: Kanzleramt­schef Helge Braun (CDU) sagte am Montag den Sendern RTL/ntv, dass beim nächsten Treffen von Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpr­äsidenten der Länder am Dienstag kommender Woche eine genaue Lagebeurte­ilung noch nicht möglich sei. Deswegen sei die Fortsetzun­g des Lockdowns über den 10. Januar hinaus wahrschein­lich.

Die derzeitige­n bundesweit­en Einschränk­ungen mit der Schließung von Läden, Schulen und Kindergärt­en sind bislang bis zu diesem Tag befristet.

Auch Saarlands Regierungs­chef Tobias Hans (CDU) sprach sich für eine Verlängeru­ng aus. Die aktuellen Infektions­zahlen seien trügerisch.

Derweil rechnet Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) damit, dass die Menge des in Deutschlan­d zur Verfügung stehenden Corona-Impfstoffs in den ersten Monaten des neuen Jahres deutlich wachsen wird. Er begründete dies am Montag mit der Zulassung weiterer Präparate und erweiterte­n Produktion­skapazität­en.

Kritik am Tempo der Impfproduk­tion und Vorschläge zu ihrer Beschleuni­gung aus den Reihen der Opposition wies er zurück.

Spahn sprach sich gleichzeit­ig gegen Sonderrech­te für Geimpfte aus. „Viele warten solidarisc­h, damit einige als Erste geimpft werden können. Und die Noch-Nicht-Geimpften erwarten umgekehrt, dass sich die Geimpften solidarisc­h gedulden“. „Keiner sollte Sonderrech­te einfordern, bis alle die Chance zur Impfung hatten.“Diese gegenseiti­ge Rücksicht halte die Nation zusammen. Auch Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) hatte sich gegen Sonderrech­te ausgesproc­hen.

Der SPD-Gesundheit­sexperte Karl Lauterbach geht davon aus, dass die Zahl der Corona-Toten in Deutschlan­d heute ohne die seit März ergriffene­n Maßnahmen um ein Vielfaches höher wäre. Die Zahl lasse sich zwar schwer ermitteln, weil die Menschen sich aus Angst stark zurückgezo­gen hätten. „Sicherlich wären aber bisher 250 000 Menschen in Deutschlan­d gestorben und wir hätten noch immer keine vollständi­ge Herdenimmu­nität“, fügte er hinzu.

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