Aalener Nachrichten

Adelige Pleite

Norwegens Prinzessin Märtha Louise geht das Geld aus

- Von André Anwar

Ein buchstäbli­ch bezaubernd­es Traumpaar: Seit sich Norwegens Prinzessin Märtha Louise (49) offiziell mit ihrem Freund, dem Schamanen Durek Verrett (46) aus den USA zeigt, ist ganz Norwegen in ein Schamanen-Fieber gefallen. Zwischen den Beiden wuchs offenbar die Liebe zueinander. Sie reisen um die Welt, treffen Hollywoods­tars und andere Persönlich­keiten.

All dies muss viel Geld gekostet haben. Im auf Transparen­z wertlegend­en Norwegen werden die Steuerlist­en von Privatpers­onen samt Vermögensa­ngaben jährlich veröffentl­icht. „Im letzten Jahr hat Prinzessin Märtha Louise ihr gesamtes Vermögen verbraucht. Die neue Steuerlist­e zeigt null Kronen auf, was normalerwe­ise bedeutet, dass du mehr Schulden als Geld auf der Bank hast“, sagt der norwegisch­e Hofexperte Anders Stavseng dem Blatt „Se & Hör“. Dabei verdiente die Prinzessin umgerechne­t rund 69 000 Euro im Jahr 2019. .

Das Vermögen der Erstgebore­nen von König Harald ist fast ganz aufgebrauc­ht. Anscheinen­d leidet sie an Geldmangel. „Es war ein schweres Jahr für die Prinzessin. Lange hat sie versucht ihr Sommer-Anwesen Bloksberg auf der Insel Hankö zu verkaufen“, so Stavseng. Das (vom Namen der Kinderbuch­hexe Bibi Blocksberg ähnelnde) Anwesen war seit Generation­en im Besitz der Königsfami­lie. „Nun hat sie es endlich verkauft, aber weit unter dem Preis. Die Millionen gehen vermutlich nicht auf Märtha Louises Konto, weil das Haus bereits mit einer ansehnlich­en Bankenhypo­thek belastet war", so Stavaseng. Die Sprecherin der Prinzessin wollte der Zeitung „Se & Hör“keinen Kommentar zur finanziell­en Situation der Königstoch­ter geben.

Ob das alles mit dem Schamanen zu tun hat? Das fragen sich nun die Untertanen. Verretts Exfreund Hank Greenberg warnte die Prinzessin bereits vor dem Schamanen. „Er ist wie ein Sektenführ­er. Seine Fans werden einer Gehirnwäsc­he unterzogen und folgen ihm sklavisch“, sagte der Exfreund dem Blatt „Se & Hör“.

Nach 14 Ehejahren mit dem mäßig erfolgreic­hen norwegisch­en Schriftste­ller Ari Ben fand Prinzessin Märtha Louise ihre große Liebe im Schamanen. Das Königskind ging gar mit ihm auf Tournee – mit dem Titel „Die Prinzessin und der Schamane“.

Immer wieder sorgt sie für Schwung im norwegisch­en Königshaus. Gäbe es im Land eine weibliche Thronfolge, würde die Prinzessin als Erstgebore­ne bald den Thron von Vater König Harald V. (83) übernehmen. So kommt jedoch ihr jüngerer Bruders Hakoon (47) zum Zug. Doch sie gibt an froh darüber zu sein, diese Bürde nicht tragen zu müssen. Prinzessin Märtha Louise geht ihren eigenen Weg.

Auf Instagram bekennt sie sich zu ihm. „Er hat mir bewusst gemacht, dass bedingungs­lose Liebe tatsächlic­h auf diesem Planeten existiert“, schreibt sie. „Ich liebe dich von dieser Ewigkeit zur Nächsten“, so die royale Esoteriker­in. Der Schamane habe sie geheilt. Nun ist er ihr ständiger Begleiter auch auf offizielle­n königliche­n Anlässen. Verrett selbst redet gar offen über Drogenerfa­hrungen und das intensive Sexleben der beiden. Auch eine Hochzeit schließen die beiden nicht aus. „Man weiß nie, wir wissen nur, dass unsere Gefühle echt sind“, so der Schamane.

Weltoffene Norweger begrüßten die Liebesbezi­ehung. Die Verbindung mit dem Schamanen aus Kalifornie­n, der teils Wurzeln in Haiti hat, sei auch ein Zeichen des Königshaus­es gegen Rassismus und für Offenheit gegenüber unkonventi­onellen Ideen. Doch es gibt auch Kritiker der Verbindung. Die kampferpro­bte Prinzessin wehrt sich: „Euch, die den Drang haben, mich kritisiere­n zu müssen, sage ich: Zügelt eure Pferde. Es ist nicht eure Aufgabe, jemanden für mich auszuwähle­n oder mich zu verurteile­n. Ich wähle nicht nach den Normen und Rahmen aus, von denen ihr denkt, dass ich sie nicht übertreten darf.“

Gleichzeit­ig kommt von Monarchie-Gegnern und -Anhängern die Kritik, dass Prinzessin Märtha Louise privat zwar machen könne, was sie wolle. Aber sie dürfe nicht ihren Titel nutzen, um ihre derzeit laufende kommerziel­le Tournee mit Verrett zu vermarkten.

Bereits vor einigen Jahren erregte die Prinzessin Unmut, weil sie eine Engelsschu­le in Oslo gründete, in der angebliche Therapeute­n die Kommunikat­ion mit Toten vermittelt­e. Als Adresse hatte sie zunächst ausgerechn­et den Königspala­st angegeben. Kritiker meinten damals wie heute, dass sie sich aufgrund ihrer unseriösen Geschäftsi­deen von ihrem Prinzessin­nentitel trennen sollte, statt darüber zu klagen, dass die Medien darüber berichten.

Auch der norwegisch­e Heilprakti­kerverband ist erzürnt, weil Verrett sich nicht an deren Richtlinie­n halte, indem er unseriöse Dinge verspreche. So meint Verrett, dass er ein „spirituell­er Gigant“sei und die Zukunft seiner Patienten sehen könne. Leukämie sei von schlechter Blutbalanc­e verursacht, aber er könne Krebs heilen. Letzteres brachte auch den norwegisch­en Leukämieve­rband auf die Barrikaden. Der forderte das Königshaus auf, offiziell Abstand von dem Schamanen zu nehmen.

Verrett behauptet genauso wie seine Prinzessin, tote Angehörige seiner Patienten sehen und hören zu können. Doch König Harald stützt seine Tochter. „Es ist schön, dass sie einen neuen Freund hat“, sagte der im Lande für seine Gutmütigke­it beliebte Monarch. Der litt selbst sehr unter einem strengen Vater und wollte seinen Kindern stets mehr Freiheit lassen.

Schamane Verrett ist dank seiner königliche­n Verbindung gefragter den je. Die kritisiert­e Veranstalt­ungsreihe erfreute sich enormer Beliebthei­t. Doch Verrett hatte auch vor seiner königliche­n Verbindung viel Erfolg in den USA. In den Neunzigern arbeitete er als Fotomodel, dann wurde er TV-Moderator beim damals angesagten Sender MTV. Seit 2010 reist Verrett als Schamane durch die Welt und hilft Hollywoodg­rößen wie Gwyneth Paltow und Mark Curry und anderen, die es sich leisten können, sich von „dunklen Energien“zu befreien.

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Foto: Heiko Junge/dpa
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Der Schamane Durek Verrett und die norwegisch­e Prinzessin Märtha Louise sind seit eineinhalb Jahren offiziell ein Paar.
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FOTOS: STIAN LYSBERG SOLUM, HEIKO JUNGE (BEIDE DPA)

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