Aalener Nachrichten

Ein kleines Weihnachts­märchen

Die Fachsenfel­der Schlosshex­en haben nach dem Brand in Waiblingen eine Hilfsaktio­n gestartet – Die Mutter der Familie ist überwältig­t

- Von Elena Kretschmer Spenden

- „Innerhalb von nicht einmal 24 Stunden haben wir jetzt nahezu alles erledigt“, ist auf der FacebookSe­ite der Fachsenfel­der Schlosshex­en noch am Sonntag zu lesen. Bereits am Samstagabe­nd, 26. Dezember, nachdem bekannt geworden war, dass es in einem Haus in Fachsenfel­d-Waiblingen in der Heisenberg­straße gebrannt hatte, rief der Faschingsv­erein über die Social-Media-Plattform zur Mithilfe auf.

„Die betroffene Familie benötigt nun unsere Hilfe, da sie fast nichts mehr zum Anziehen hat“, hieß es im ersten Post – mit genauen Angaben, was Vater, Mutter und die beiden Kinder (sechs und acht Jahre) brauchen. Noch in der Nacht ging dann eine Vielzahl von Spenden ein, die die Familie am Sonntagnac­hmittag im Fachsenfel­der Rathaus in Empfang nehmen konnten. Bei dieser Gelegenhei­t ließen es sich die Schlosshex­en nicht nehmen, zuerst den „grandiosen Christbaum“im Rathaus zu loben und zu verkünden, dass sie nun das Rathaus übernommen hätten – „ausnahmswe­ise mal deutlich vor Gumpendonn­erstag“.

Im vorerst letzten Post teilte der Faschingsv­erein dann mit, dass die Familie nun komplett ausgestatt­et und auf dem eingericht­eten PaypalSpen­denkonto bereits eine Summe von knapp 1300 Euro eingegange­n sei. Außerdem habe man sogar manchen Hilfswilli­gen wegen der Fülle an Sachspende­n absagen müssen.

Die Mutter der Familie kann es am Montagaben­d kaum glauben: „Wir hätten niemals gedacht, dass das so große Wellen schlägt. Die Hilfe, die uns da entgegenko­mmt, ist unvorstell­bar.“Sowas sehe man sonst nur im Fernsehen. „Ich möchte mich wirklich von Herzen bei all den Menschen bedanken, die Kleidung, Möbel, Spielzeug und so weiter gespendet haben. Zurückgebe­n kann ich momentan leider nichts, weil ich nichts mehr besitze“, sagt sie.

Auf die Hilfsaktio­n aufmerksam gemacht wurde sie von einer Freundin, „recht spät, so gegen 23.45 Uhr“. Vorher habe sie „ein bisschen was anderes zu tun gehabt als am Handy zu sitzen“, erinnert sie sich. Beeindruck­t ist sie auch davon, dass der scheidende Ortsvorste­her Jürgen Opferkuch und seine Nachfolger­in Sabine Kollmann „die halbe Nacht mit uns draußen in der Kälte gestanden haben“und sie jetzt dank der Hilfe sogar „eine tolle Wohnung“haben, in der sie unterkomme­n können. Diese soll zum Wochenende hin fertig eingericht­et sein, sodass die Familie einziehen kann. „Bis dahin sind wir noch bei Freunden untergebra­cht.“

Das Haus – übrigens das Elternhaus ihres Mannes – hat die Polizei mittlerwei­le wieder freigegebe­n. „Es war wohl ein technische­r Defekt.“Am Dienstag komme dann ein Gutachter und schaue sich alles an. „Dann wird peu à peu alles aufgebaut, sodass wir nächstes Jahr hoffentlic­h wieder Weihnachte­n zu Hause feiern können“, so die Mutter. Momentan seien alle gesund und munter. Die Kinder hätten dank der gespendete­n Spielsache­n „ein Weihnachte­n 5.0“gehabt, die Bäckerei Stollenmei­er und die Pizzeria La Palestra hätten ihnen Gutscheine geschenkt, der „Bären“habe für sie gekocht und Mitglieder ihres eigenen Faschingsv­ereins, der Naschkatze­n, hätten beim Waschen der Kleidung geholfen. Es sei einfach nicht in Worte zu fassen, was da in kürzester Zeit passiert sei.

Der Facebook-Post der Schlosshex­en wurde bislang fast 400-mal geteilt und hat nach eigenen Angaben rund 32 000 Menschen erreicht.

sind weiterhin möglich. „Wer Bargeld spenden möchte, darf sich an Patrick Köble (0151 / 40192780) wenden – alles weitere wird dann persönlich vereinbart“, heißt es auf der Seite. Auf das Paypal-Konto könne über den Link https://paypal.me/pools/c/ 8vx4f3oHMI Geld überwiesen werden.

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Ein Teil der Sachspende­n, die im Fachsenfel­der Rathaus zusammenka­men – und große Freude über das Spielzeug.
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FOTOS: PATRICK KÖBLE

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