Aalener Nachrichten

Auf ein Wort

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Konrad Weiß ist ein heute fast vergessene­r Dichter aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunder­ts. Er wurde 1880 in Rauhenbret­zingen bei Schwäbisch Hall geboren und verstarb 1940 in München. In seinem reichen Oeuvre findet sich ein Gedicht mit dem Titel „Die Flucht nach Ägypten“. Maria und Josef müssen, so wie im Matthäusev­angelium geschilder­t, mit ihrem neugeboren­en Kinde aus Bethlehem fliehen, um den Schergen des Königs Herodes zu entkommen. Dem vom Dichter geschilder­ten Josef ist ganz bange um sein Herz. Ängste und Sorgen quälen ihn. Er stöhnt unter der Last des Lebens. Maria bewältigt die Situation mit tapferer Hoffnung. Konrad Weiß lässt die Mutter des Jesuskinde­s am Ende jeder Gedichtstr­ophe sagen: „Kummerlos steht die im Hoffen / unerschroc­kne Rose offen.“Seit Wochen klingt dieser Vers in meinen Ohren. Hoffnungsk­raft ist in dieser anstrengen­den Zeit auch von uns verlangt. Die in den letzten Jahrzehnte­n altmodisch gewordene Tugend der Tapferkeit kann uns zu solcher Hoffnungsk­raft verhelfen. Pater Martin Leitgöb, Pfarrer auf dem Schönenber­g

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FOTO: PRIVAT Pater Martin Leitgöb.

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