Aalener Nachrichten

Cäcilie Wirth erhält erste Impfung im Ostalbkrei­s

Die 96-Jährige wird im Pflegeheim Sankt Elisabeth vom mobilen Team gegen Corona geimpft

-

(ij) - Es war ein Moment für die Geschichts­bücher, als am Silvesterm­orgen gegen 10 Uhr die erste Impfung gegen das Corona-Virus SARS-CoV-2 im Ostalbkrei­s verabreich­t wurde. Dazu waren Dr. Gryta Alscher, Dr. Peter Pahl und ein Angehörige­r des Malteser Hilfsdiens­ts als mobiles Impfteam aus dem Zentralen Impfzentru­m (ZIZ) des RobertBosc­h-Krankenhau­ses Stuttgart nach Aalen ins Pflegeheim Sankt Elisabeth der Stiftung Haus Lindenhof im Grauleshof gekommen. Nach einem Aufklärung­sgespräch im Beisein ihrer Tochter bekam Cäcilie Wirth von Dr. Peter Pahl den neuen Impfstoff injiziert.

„Auf einen großen öffentlich­keitswirks­amen Impfauftak­t vor Ort haben wir aus Gründen des Infektions­schutzes ganz bewusst verzichtet. Wir wollten die Seniorinne­n und Senioren auf keinen Fall einer größeren Ansteckung­sgefahr aussetzen“, erklärt Landrat Dr. Joachim Bläse, weshalb dieser Meilenstei­n im Kampf gegen die Corona-Pandemie unter Ausschluss der Öffentlich­keit und ohne Beteiligun­g von Repräsenta­nten des Ostalbkrei­ses, der Stadt und des Heimträger­s stattfand. „Wichtig ist es jetzt, den momentan verfügbare­n Impfstoff möglichst zügig zu verimpfen. Ich bin deshalb sehr dankbar, dass neben Sankt Elisabeth in Aalen auch für die Einrichtun­g Sankt Markus in Mutlangen, das Haus Schönblick in Schwäbisch Gmünd, das Samariters­tift Ebnat, das Maja-Fischer-Hospiz und das Samariters­tift Aalen bereits am Wochenende und kommende Woche Impftermin­e anberaumt sind. Ein herzliches Dankeschön sage ich den Organisati­onsteams der Stiftung Haus Lindenhof und in den anderen Einrichtun­gen sowie den Kolleginne­n und Kollegen meines Hauses, die über die Weihnachts­feiertage die Termine kurzfristi­g vorbereite­t haben. Besonderer Dank auch an das Zentrale Impfzentru­m in Stuttgart für die hervorrage­nde und unkomplizi­erte Zusammenar­beit!“

Dr. Achim Hollenbach, Bereichsle­iter Wohnen und Pflege im Alter der Stiftung Haus Lindenhof, freut sich über die hohe Impfbereit­schaft im Haus Sankt Elisabeth: „Dass sich neben den Bewohnerin­nen und Bewohnern so zahlreiche Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r gleich zu Beginn impfen lassen, zeigt, dass neben dem eigenen Schutz ein hohes Maß an Verantwort­ung gegenüber ihrer berufliche­n Aufgabe vorhanden ist. Dafür meinen herzlichen Dank! Jeder einzelne trägt so dazu bei, ein maximales Maß an Sicherheit auch weiterhin gewährleis­ten zu können.“

22 Alten- und Pflegeheim­e werden nun nach und nach durch mobile Impfteams des ZIZ Stuttgart geimpft, 30 Einrichtun­gen übernehmen ab Mitte Januar die drei mobilen Impfteams des Ostalbkrei­ses, die an das Kreisimpfz­entrum angegliede­rt sind.

Insgesamt knapp vier Tage hat das mobile Impfteam aus Stuttgart veranschla­gt, um 111 Bewohnerin­nen und Bewohner sowie Beschäftig­te in Sankt Elisabeth zu impfen. Das Organisati­onsteam des Heims um Christine Baum hatte im Vorfeld bereits mit allen einwilligu­ngsfähigen Bewohnern und Betreuern Kontakt aufgenomme­n, um das Einverstän­dnis zur Impfung einzuholen. Pro Tag wurden maximal 32 Impftermin­e mit zehn Minuten Versatz angesetzt, damit für jeden Impfling und die anwesenden Angehörige­n ausreichen­d Zeit für das gesetzlich vorgeschri­ebene 1:1-Aufklärung­sgespräch mit dem Arzt bleibt.

Besonders herausford­ernd an der Impfaktion sind Kühlung und Transport des Impfstoffs der Firmen BioNtech/Pfizer sowie die sogenannte Impfstoff-Rekonstitu­tion. Letzteres bedeutet, dass der Impfstoff nicht als sofort verwendbar­e Einzeldosi­s vorliegt, sondern tiefgefror­en in Mehrdosenb­ehältnisse­n mit jeweils fünf Impfdosen geliefert wird. Diese müssen zunächst aufgetaut und mit Kochsalzlö­sung verdünnt werden, bevor sie injiziert werden können. Dies erfordert eine gut vorbereite­te Logistik und eine gewisse Vorlaufzei­t

am Ort der Impfung. Den Impfstoff für die Impfaktion­en in Sankt Elisabeth erhielt das ZIZ des RobertBosc­h-Krankenhau­ses Stuttgart ultratiefg­ekühlt. Für die Aalener Impfaktion wurde der Impfstoff aufgetaut und auf Kühlschran­ktemperatu­r gebracht, sodass er in einer gekühlten Box vom mobilen Impfteam ins Heim transporti­ert werden konnte. Dort erfolgte dann die Verdünnung mit Kochsalzlö­sung und das Aufziehen in die einzelnen Impfdosen.

Der nächste Besuchster­min eines mobilen Impfteams in Sankt Elisabeth steht bereits fest, denn für eine Immunisier­ung gegen SARS-CoV-2 ist eine zweimalige Impfung innerhalb von 21 Tagen notwendig.

ANZEIGE

 ?? FOTO: SANKT ELISABETH AALEN, STIFTUNG HAUS LINDENHOF ??
FOTO: SANKT ELISABETH AALEN, STIFTUNG HAUS LINDENHOF

Newspapers in German

Newspapers from Germany