Hoffnung für die schönste Nebensache der Welt
Frank Schmidt, der Trainer der aktuell höchstklassigsten Fußball-Mannschaft von der Ostalb, hat es treffend ausgedrückt kurz vor dem Jahreswechsel. „Wir haben so viel erlebt. Es war für alle Menschen ein Jahr, das es so noch nie gegeben hat. Es sind Dinge mit der Pandemie passiert, die man sich in den kühnsten Träumen nicht hat vorstellen können“, sagte Schmidt. Das war sein Blick auf die (Corona-)Welt in 2020, die freilich auch den Sport tangierte.
In ihrem Sport lief es unterdessen für den Zweitligisten 1. FC Heidenheim ziemlich gut. Aber egal ob man es nun mit dem FCH hält, seinen alten Rivalen und heutigen Regionalligisten VfR Aalen (für den so mancher auf sportliche und finanzielle Besserung hofft) oder mit irgendeiner Amateur-Mannschaft vom Dorf: Es ist zweifellos so, dass Sport wichtig ist auch wenn er die vielzitierte schönste Nebensache der Welt ist. Natürlich sind die Profis privilegiert und dürfen diesem nachgehen, es ist zudem ja auch ihr Beruf und die Amateurkicker oft deren Fans, auch wenn die als Zuschauer in den Stadien noch fehlen.
Doch der Blick bei allen, die es mit dem Sport halten, ob beim Fußball, Basketball, Handball oder Schwimmen (nur Beispiele, wir zählen nicht alle auf, aber wichtig sind alle Sportarten) muss auch auf die Amateure gestellt werden. Und vor allem Kinder und Jugendliche, die ja nicht zuletzt die Zukunft dieses Landes sind, und die hoffentlich rosiger wird. Kein Sport – sprich im Vereinswesen – kann die Zukunft dieser kosten. Und die Bewegungsausbildung des Nachwuchses. Online-Training ist ja mal ganz cool, aber dauerhaft ist soziales Miteinander doch besser. Man kann für 2021 nur hoffen, nach all diesen LockdownErfahrungen, dass nicht zu viele Kinder die Playstation gegen ihren Sport eintauschen und auch zu viele so wichtige und geschätzte ehrenamtliche Helfer aufhören.
Die Heidenheimer hatten nach ihrer geschichtsträchtigen Saison samt Bundesliga-Relegation einen Umbruch. „Wir haben aber wieder nicht gejammert, sondern uns gefreut, uns dem Existenzkampf in der 2. Liga zu stellen. Denn für die meisten Mannschaften ist es ein Existenzkampf und nur für die wenigsten die Chance am Ende aufzusteigen. Das zeigt sich auch in dieser Saison wieder, wie eng die Liga ist“, merkte Schmidt an.
Eine gute sportliche Einstellung hilft manchmal im Leben – und Arbeit. Auch wenn es noch so schwer fällt. Gutes neues Jahr!