Aalener Nachrichten

So geht Wellness trotz Lockdown

Im Corona-Winter ist es doppelt wichtig, sich selbst etwas Gutes zu tun

- Von Nina Kugler

Deutschlan­d im Corona-Winter – für viele eine stressige Zeit, in der man ein wenig Wellness gut gebrauchen könnte. Nur leider sind Spas, Thermen, Massagestu­dios oder Fitnesscen­ter geschlosse­n. Wellness zu kaufen gibt es im Moment also nicht.

„Man kann sich aber zu Hause immer etwas Gutes tun“, sagt Lutz Hertel. Er muss es wissen. Denn Hertel ist nicht nur Diplom-Psychologe, sondern auch seit dreißig Jahren Vorstandsv­orsitzende­r des Deutschen Wellness Verbandes. Er sagt: „Viele verstehen Wellness falsch, in dem Sinne von 'Ich lasse mich von anderen verwöhnen'.“

Dabei sei Wellness viel mehr als ein Spa-Urlaub, eine Gesichtsma­ske oder ein entspannte­s Bad. Vielmehr gehe es um einen ganzheitli­chen Ansatz. „Wellness meint ja eigentlich, dass Sie einen gesunden Lebensstil führen“, erklärt der Experte, „dass Sie im Alltag auf sich aufpassen und so leben, dass es nicht nur jetzt im Moment gut für Sie ist, sondern dass es auch nachhaltig einen Effekt hat.“

Deshalb müsse sich jeder selbst fragen: Was tut mir gut? Und zwar auf lange Sicht und nicht nur für einen kurzen Moment. Auch wenn die Antworten darauf individuel­l sind, gibt es Dinge, die unerlässli­ch für einen gesunden Lebensstil sind. „Wichtig ist auf jeden Fall, dass Sie gut und richtig schlafen“, sagt Hertel. Grundlage sind regelmäßig­e Schlafzeit­en, die dafür sorgen, dass man gut ein- und durchschla­fen kann.

Ebenfalls wichtig sei ausreichen­d Bewegung am Tag. „Mindestens zehntausen­d Schritte sollen wir am Tag gehen“, sagt Hertel. Eine FitnessApp kann dabei helfen. Gleichzeit­ig kommt es auf eine gesunde und ausgewogen­e Ernährung an. Vor allem während der Corona-Einsamkeit darf das Essen keine Kompensati­on sein, das man im Frust in sich hineinstop­ft.

Viele denken bei Wellness aber auch an Körperpfle­ge. Dabei muss es mitnichten nur um Hygiene gehen. „Sie können zum Beispiel Ihr Badezimmer schön gestalten“, sagt Hertel. Außerdem solle man darauf achten, dass die Pflegeprod­ukte, die man verwende, gut für Gesundheit und

Haut seien. Birgit Huber vom Industriev­erband Körperpfle­ge- und Waschmitte­l empfiehlt zum Beispiel ein Aromabad. „Düfte beeinfluss­en unser Wohlbefind­en ganz wesentlich und können dazu beitragen, unseren Alltag stressfrei­er zu gestalten und Auszeiten bewusster zu genießen.“Die unterschie­dlichen Düfte kann man dabei ganz bewusst einsetzen.

„Wer nach einem langen Arbeitstag abgespannt ist, sollte beispielsw­eise einen Badezusatz mit ätherische­n Ölen aus Kräutern gegen die Müdigkeit nutzen“, sagt Huber. Lavendel wirke in stressigen Zeiten beruhigend und Rosmarin werde aufgrund seiner entspannen­den Wirkung geschätzt. „Einen belebenden Effekt erreicht man hingegen mit Zimt, während Düfte aus Früchten wie Mandarine und Zitrone einen aufheitern­den und anregenden Charakter haben.“

Huber rät außerdem, für besonders trockene Haut Ölbäder zu verwenden. Sie geben der Haut bereits im Wasser das verloren gegangene Fett zurück und wirken gut gegen trockene und juckende Haut. Ihr Tipp: „Nach dem Baden die Haut nur trocken tupfen, so verbleibt der pflegende Film auf der Haut.“

Wie Hertel rät auch Huber zu einer langfristi­g angelegten Wellness für den ganzen Körper. Die Haare sind besonders im Winter angegriffe­n von Heizungslu­ft und Mützen. Sie brauchen andauernde Pflege, am besten mit Produkten, die Haar und Kopfhaut mit einer Extraporti­on Feuchtigke­it versorgen. „Die Haare freuen sich außerdem, wenn sie regelmäßig mit besonders reichhalti­gen Kuren verwöhnt werden, die brüchige Stellen im Haar kitten und die Haarstrukt­ur wieder glätten“, sagt Huber.

Sich Wellness und Entspannun­g nach Hause zu holen, ist also auch in der stressigen Corona-Zeit gar nicht so schwer. „Ich bin dafür, all das wertzuschä­tzen, was man hat, anstatt sich auf das zu fokussiere­n, was man im Moment vermisst“, sagt Hertel. „Trotz aller Einschränk­ungen geht es uns doch gut. Und die Gedanken daran, was uns im Moment fehlt, die machen uns keine gute Laune.“Und schließlic­h bleibt die Vorfreude auf wieder geöffnete Wellnessst­udios.

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FOTO: CHRISTIN KLOSE/DPA

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