Schättere-Initiative kämpft auch für die Natur
Mit mehreren Forderungen meldet sich die BI „Hände weg von der Schätteretrasse“zu Wort
(an) - Die Bürgerinitiative (BI) „Hände weg von der Schätteretrasse“hat sich wieder zu Wort gemeldet. Die Aufrechterhaltung des ökologischen Gleichgewichts und der Erhalt der vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt seien Themen einer digitalen Besprechung gewesen, berichtet für die BI Dr. Helmut Haas.
Die BI fordert: Erhalt der Schättere als reinen Fußgängerweg, Bewahren der seltenen Flora und Fauna an der Schättere, Beibehalten der bisherigen Duldung von Kindern mit Rad plus Begleitperson mit Rad auf der Schättere, Ausbau der Alternativstrecken „Heulenbergweg“, „Weiße Steige“und unterer Abschnitt WaldhäuserSteige / Kocherburg für eine sichere Radverbindung auf das Härtsfeld.
Außerdem betont die Bürgerinitiative, dass Arten- und Klimaschutz zusammengehören. Leider gebe es eine Tendenz, den Klimaschutz über alles zu stellen. Der Erhalt der Schätteretrasse als Fußweg sei auch in diesem Zusammenhang zu betrachten.
Im Einzelnen weist die BI auf Folgendes hin: Ab dem Parkplatz ostwärts verläuft die Wandertrasse durch das FFH-Gebiet „Heiden und Wälder zwischen Aalen und Heidenheim“. Dabei zählten die Umgebung um der Wanderweg bezüglich der Biodiversität zu den komplexesten Abschnitten innerhalb dieses ohnehin unter Schutz stehenden Gebiets. Nirgendwo im Altkreis Aalen gebe es einen größeren Artenreichtum. Der Abschnitt um den Tunnel sei zudem Vogelschutzgebiet.
Der Schwund an Insekten in den letzten drei Jahrzehnten sei gut dokumentiert und mit einem Verlust von 75
Prozent in diesem Zeitraum verheerend. Neue Untersuchungen zeigten auf der Schwäbischen Alb einen Insektenschwund von 97 Prozent. „Wenn wir als Gesellschaft den Schutz der Natur wirklich ernst nehmen, so müssen wir dort beginnen, wo sie noch in Resten existiert“, so die BI. Jede verschlechternde Maßnahme wie eine Wegeverbreiterung für Radverkehr und weitere Bodenversiegelungen durch Ausweichwege reduzierten die Grundlagen für Biodiversität und im Fall der Schättere auch noch in besonders sensiblen Bereichen.
Im Gebiet Schättere leben abgesehen von 20 Rote-Liste-Pflanzenarten mindestens sechs sogenannte „Verantwortungsarten“an Pflanzen und Tieren, deren Existenzbedingungen auf keinen Fall verschlechtert, sondern verbessert werden sollten. Der vom Technischen Ausschuss geforderte Ausbau der Schättere zu einem touristischen Radweg gefährde diese Arten elementar.
Weiter schreibt die Initiative: „In unserer von Flächenfraß bestimmten Welt gibt es längst keine Möglichkeit zu „Ausgleichsflächen“oder anderweitigen Ersatzmaßnahmen. Schon gar nicht kann verloren gegangene Biodiversität einfach wiederhergestellt werden. Beim CO2-Anstieg kann auf Verbesserung gehofft werden, Artenverlust ist dagegen irreversibel.“Die Forderung der BI „Hände weg von der Schättere“bedeute nichts anderes, als den Schutz von Biodiversität ernst zu nehmen. Ihr Vorwurf: „Wenn es nicht einmal in den kleinen Resten erhaltener und nicht vergifteter Natur gelingt, sie einfach in Ruhe zu lassen, ist Naturschutz ein inhaltsleeres Wort geworden.“