Gewinnen ist erste Verfolgerpflicht
Im Dienstagsknüller des 17. Bundesliga-Spieltags wollen weder Bayer Leverkusen noch Borussia Dortmund weiter an Boden verlieren
(SID) Im Quasi-Endspiel um den Anschluss im Titelkampf greifen Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund am Dienstag (20.30 Uhr/Sky) nach dem letzten Strohhalm: Sieben Punkte trennen beide Clubs bereits vom vorzeitigen Hinrundenmeister Bayern München – nur ein Sieg hilft im Rennen um die Meisterschale weiter.
Bayer-Trainer Peter Bosz gibt sich nach zuletzt drei Niederlagen in vier Ligaspielen betont kämpferisch und zuversichtlich. „Mit gutem Fußball werden auch die Ergebnisse wieder kommen“, sagt der Niederländer, der einst auch beim BVB unter Vertrag stand. Leverkusens Sport-Geschäftsführer Rudi Völler sieht das Spiel gegen die Borussia als Gradmesser.
„Dann wissen wir, wo wir stehen“, sagte der 60-Jährige dem „kicker“.
Helfen könnte eine mögliche Rückkehr von Florian Wirtz. Die Ideen und der Spielwitz des Mittelfeldspielers fehlten zuletzt merklich; nur drei Treffer in den vergangenen vier Ligaspielen sind für Bayers Ansprüche zu wenig. Der 17-Jährige war in den vergangenen drei Spielen wegen muskulären Problemen geschont worden – seine Rückkehr ließ Bosz am Montag allerdings noch offen.
Hilfreich, dass der Rassismus-Vorfall aus dem Spiel am Freitag bei Union Berlin (0:1) zwischen Unions Florian Hübner und Leverkusens Nadiem Amiri „kein Störfaktor“mehr sei, wie Bosz betonte. „Meine grundsätzliche Einstellung ist: Was auf dem
Platz gesagt wird, bleibt auch auf dem Platz. Wie für Nadiem war es auch für mich mit der Entschuldigung des Berliner Spielers erledigt“, pflichtete Völler bei. Von Berliner Seite, so der Vorwurf von Bayer-Spieler Jonathan Tah nach Schlusspfiff, sei Amiri als „Scheiß-Afghane“beleidigt worden.
Der Bayer-Elf will sich der punktgleiche Vizemeister aus Dortmund entgegenstemmen. „Alle Ziele, die wir erreichen wollen, sind noch erreichbar“, sagte BVB-Trainer Edin Terzic nach dem enttäuschenden 1:1 gegen Abstiegskandidat FSV Mainz 05. „Und da gehört natürlich auch dazu, am Dienstag zu gewinnen.“Bei diesem Vorhaben muss Terzic auf Innenverteidiger Dan-Axel Zagadou verzichten, der sich gegen Mainz einen Muskelfaserriss im hinteren Oberschenkel zugezogen hatte. Zuversichtlich gab sich der Coach hinsichtlich einer Rückkehr des zuletzt kranken Giovanni Reyna. „Wir hoffen, dass er zum Anschwitzen vor dem Spiel wieder bei der Mannschaft sein kann, und sehen dann, ob wir für das Spiel mit ihm planen können.“
Zum Gegner befand der BVBÜbungsleiter: „Sie haben vor der Saison ihre beiden Topscorer verloren, aber sie spielen eine sehr gute Runde. Es wird ein harter Brocken für uns.“Terzics Gegenspieler Bosz sagte: „In den vergangenen Duellen mit uns war der BVB immer etwas defensiver eingestellt als wir. Zuletzt haben sie aber wieder vermehrt nach vorne gespielt. Ich erwarte ein offeneres Spiel.“