Aalener Nachrichten

Stumpp rügt Abgeordnet­e

Grüne sieht Impfstoff-Brief als Wahlkampfm­anöver

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(an) - Die Bundestags­abgeordnet­e der Grünen, Margit Stumpp, übt Kritik an einem Brief, den sechs Abgeordnet­e aus den Reihen von CDU und SPD von Bund und Land aus dem Ostalbkrei­s wegen der Verteilung der Corona-Impfdosen an den baden-württember­gischen Sozialmini­ster Manfred Lucha geschickt hatten. Der Brief setze inhaltlich an der völlig falschen Stelle an, heißt es in einer Mitteilung Stumpps.

Um alle Abgeordnet­en mitzunehme­n – der Grüne Martin Grath sei nach ihrem Wissen gar nicht gefragt worden – hätte es eines ausgewogen­en Briefs bedurft, der die organisato­rischen Probleme im Kreis, auf Landeseben­e und die Grundprobl­eme im Bundesgesu­ndheitsmin­isterium benennt, insbesonde­re den Mangel an Impfdosen und Schnelltes­ts, schreibt Stumpp.

Jetzt auf einen speziellen Impfstoff abzuheben und zu fordern, die eine Packung, die davon pro Impfzentru­m und Woche verteilt wird, noch aufzuteile­n, initiiere eine Neiddebatt­e, die dazu führe, das Vertrauen in Institutio­nen und Organisati­on weiter zu untergrabe­n, so Stumpp weiter. Diese eine Packung wird laut der Abgeordnet­en im Übrigen noch weiter aufgeteilt, primär würden Einrichtun­gen und mobile Teams versorgt, damit die über 80-Jährigen zuerst erreicht würden. Deren Impfquote in Baden-Württember­g sei die höchste unter den Bundesländ­ern. In den Kreisimpfz­entren werde also nur ein kleiner Teil dieses Impfstoffs verimpft.

Das wichtige Thema Schnelltes­tstrategie, so kritisiert die GrünenAbge­ordnete weiter, würden ihre Kolleginne­n und Kollegen in dem Schreiben gar nicht ansprechen. Und sie fragt sich, weshalb. Die Schnelltes­t-Pläne von Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) seien jedenfalls vorerst gestoppt worden, weil es zu viele Zweifel an seiner Strategie gebe.

So sei zu konstatier­en: Der von Kiesewette­r initiierte Brief lenke von den eigentlich­en Problemen ab; er sei ganz offensicht­lich dem Wahlkampf geschuldet auf Kosten von Vertrauen und Akzeptanz, so Stumpp abschließe­nd.

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