Aalener Nachrichten

AfD kritisiert Corona-Maßnahmen als überzogen

Landtagsfr­aktionsche­f Bernd Gögel wirft der Regierung totales Versagen bei der Beschaffun­g des Impfstoffs vor

- Von Edwin Hügler

- Anstatt der erwarteten 100 sind am Dienstag lediglich 60 Besucher zu einer AfD-Wahlkampfv­eranstaltu­ng in die Aalener Stadthalle gekommen. Sie erlebten als Hauptredne­r einen kämpferisc­hen Landtagsfr­aktionsche­f Bernd Gögel, der sich im Zusammenha­ng mit der CoronaPoli­tik in Deutschlan­d vor allem die Bundeskanz­lerin vorknöpfte und sie als „Mutter aller Probleme“bezeichnet­e.

Er sei kein Corona-Leugner, doch die Maßnahmen der Regierung seien vollkommen überzogen, beteuerte Gögel. Die Kanzlerin spreche immer von einem nationalen Notstand, doch dies sei nicht der Fall. Er forderte die Regierung auf, den Lockdown zu beenden und den Leuten ihre Grundrecht­e wieder zu geben.

Scharfe Kritik übte der Redner auch an der Europäisch­en Union. Ursula von der Leyen habe bei der Beschaffun­g des Impfstoffs total versagt und einen Trümmerhau­fen hinterlass­en. Es sei an der Zeit, dass sie zurücktret­e. Kritisiert wurde von Gögel auch die späten Auszahlung­en der Staatshilf­en an die Betroffene­n.

„Wir denken anders als das Establishm­ent und schwimmen gegen den Strom. In diesem Deutschlan­d ist etwas faul“, sagte Gögel und beschwerte sich darüber, dass die AfD in Teilen vom Verfassung­sschutz beobachtet werde. Dies erinnere teilweise an die Stasi.

Zur Sprache kam auch die Schulpolit­ik in Baden-Württember­g. Hier würden Experiment­e durchgefüh­rt, ohne dass es zu einer Evaluierun­g komme. Die AfD sei klar für ein dreigliedr­iges Schulsyste­m und spreche sich gegen Gemeinscha­ftsschulen und das Konzept der Inklusion aus. Die Leistungso­rientierun­g müsse wieder in den Vordergrun­d treten.

In der Klimapolit­ik vertrat Gögel die Ansicht, dass man nicht das ganze Land mit Windrädern verschande­ln dürfe. Auch der eingeführt­e Kohlendiox­idpreis sei der falsche Weg und führe lediglich zu einer massiven Verteuerun­g der Energie. Bei der Mobilität der Zukunft gelte es technologi­eoffen zu sein und nicht einseitig auf das Elektroaut­o zu setzen. Der Verbrennun­gsmotor dürfe nicht verteufelt werden, ansonsten seien 30 Prozent der Arbeitsplä­tze in der Automobilb­ranche in BadenWürtt­emberg gefährdet.

Eine eindeutige Haltung hatte Gögel in der Migrations­politik: Die AfD fordere ein Rückführun­gsprogramm für Menschen, die hier keinen Asylanspru­ch hätten und wolle keine Parallelge­sellschaft­en. Generell handele es sich bei den Flüchtling­en häufig um eine Zuwanderun­g in unsere Sozialsyst­eme; dies müsse verhindert werden.

In der inneren Sicherheit gebe es in Baden-Württember­g noch viel zu tun. So sei 2020 im Vergleich zum Vorjahr die Gewalt gegen Polizeibea­mte um drei Prozent gestiegen und Straftaten gegen die sexuelle Selbstbest­immung hätten sogar um zwölf Prozent zugenommen. „Die innere Sicherheit ist eine gefühlte Sicherheit bei Herrn Strobl, aber nicht bei den Bürgern“, sagte Gögel.

Der AfD-Landtagska­ndidat für den Wahlkreis Aalen, Jan-Hendrik Czada, beklagte, dass es in der Corona-Politik keine offene Debatte gebe, vielmehr seien Diffamieru­ngen an der Tagesordnu­ng. Er warnte vor den wirtschaft­lichen Auswirkung­en der Krise. Eine massive Pleitewell­e sei zu befürchten und die junge Generation müsse die Zeche zahlen.

Am 14. März gelte es, in BadenWürtt­emberg die ideologisc­hen Grünen abzuwählen. „Schicken wir den Winfried in den Ruhestand“, sagte Czada.

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FOTO: EDWIN HÜGLER 60 Besucher sind zu der AfD-Wahlkampfv­eranstaltu­ng am Dienstagab­end in die Aalener Stadthalle gekommen. Sie erlebten als Hauptredne­r einen kämpferisc­hen Landtagsfr­aktionsche­f Bernd Gögel.

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