Ellenberg verabschiedet Rekordhaushalt
Gemeinde plant für die kommenden Jahre ambitioniertes Investitionsprogramm
- Mit einem Investitionsvolumen von knapp vier Millionen Euro haben die Ellenberger Gemeinderäte den zweiten Rekordhaushalt in Folge einstimmig verabschiedet. Auch der Ergebnishaushalt weist mit 4,05 Millionen Euro einen Rekordwert auf. Und obwohl die Refinanzierung der Haushalte nur mit einer Neuverschuldung von 300 000 Euro und einer Liquiditätsentnahme von 679 518 Euro zu stemmen ist, wird es in Ellenberg 2021 keine Gebührenund Steuererhöhungen geben, wie Bürgermeister Rainer Knecht in seiner Einleitung betonte. Da wichtige und kostenintensive Maßnahmen anstehen, wird sich der Schuldenstand Ende 2021 voraussichtlich auf knapp 1,2 Millionen Euro (927 909 Euro in 2020) und die Pro-Kopf-Verschuldung auf 671 Euro (531 Euro in 2020) belaufen.
„Bei der Kreditaufnahme an künftige Generationen denken“, so Kämmerer Jürgen Bieg, der den Haushaltsplan 2021 und das Investitionsprogramm der Jahre 2020 bis 2024 vorstellte. Aus diesem Grund werden auch die kommenden Haushalte 2022 und 2023 zum Teil durch Liquiditätsentnahme, schwäbisch ausgedrückt „vom Sparbuch“refinanziert, um so die Pro-Kopf-Verschuldung zu minimieren.
Dass die Verschuldung bis 2024 auf voraussichtlich 979,38 Euro steigen wird, ist auch den ambitionierten Investitionen der Jahre 2022 bis 2024 geschuldet. Kämmerer Bieg rechnet damit, dass die Gemeinde 2024 wieder neue Rücklagen bilden kann. Bis dahin sollen die Rücklagen knapp über das gesetzliche Mindestmaß reduziert und der Haushalt dadurch refinanziert werden.
Heuer stehen mit dem Neu- und
Anbau des Kindergartens (300 000 Euro), dem Neubau des Rathauses (1,25 Millionen Euro), der Erschließung des Baugebiets „Auf dem Gewand“(1,02 Millionen Euro), der Kanalund Straßensanierung Gartenstraße (290 000 Euro), dem Grundstückserwerb (250 000 Euro) und dem Rückbau des Wasserbehälters Hueb mit Wasserturm (100 000 Euro) notwendige und zukunftsorientierte Investitionen an, die die Gemeindekasse mit voraussichtlich 3,21 Millionen Euro belasten.
Die für 2021 geplanten Investitionen mit einer Nettobelastung von 1,89 Millionen Euro sowie die drei Faktoren Corona, weniger Schlüsselzuweisungen
(Finanzausgleich 2019 mit einem Minus von 302 000 Euro) und nicht zuletzt die durch Umstellung auf den doppischen Haushalt nötigen, zu erwirtschaftenden Abschreibungen, belasten den Haushalt zusätzlich.
Die größten Posten sind die Sanierung der Kapellengasse mit Ellenberger Straße (670 000 Euro), die Restfinanzierung des Baugebiets „Auf dem Gewand“(685 000 Euro), die Abwasserbeseitigung Hintersteinbach (314 000 Euro), das Feuerwehrfahrzeug (94 000 Euro) sowie der Grunderwerb (200 000 Euro). Eine Besonderheit: Der restliche Breitbandausbau führt 2021 zu einem
Nettoüberschuss von 70 000 Euro. Dem gegenüber stehen geplante Einnahmen durch Bauplatzverkäufe in Höhe von 532 500 Euro.
Regelmäßige Einnahmen werden durch die Pacht aus der Breitbandversorgung sowie der Windräder erzielt. Am Ende seiner Ausführungen erinnerte Jürgen Bieg daran, dass 2022 die Abwassergebühren nach zehn Jahren wieder erhöht werden müssen, aufgrund des großen Abmangels allerdings deutlich. Moderater fallen hingegeben die für 2023 nötigen Gebührenerhöhungen für den Wasserbezug aus. Die vorgelegten Beschlussvorschläge wurden einstimmig angenommen.