Aalener Nachrichten

Ellenberg verabschie­det Rekordhaus­halt

Gemeinde plant für die kommenden Jahre ambitionie­rtes Investitio­nsprogramm

- Von Jürgen Blankenhor­n

- Mit einem Investitio­nsvolumen von knapp vier Millionen Euro haben die Ellenberge­r Gemeinderä­te den zweiten Rekordhaus­halt in Folge einstimmig verabschie­det. Auch der Ergebnisha­ushalt weist mit 4,05 Millionen Euro einen Rekordwert auf. Und obwohl die Refinanzie­rung der Haushalte nur mit einer Neuverschu­ldung von 300 000 Euro und einer Liquidität­sentnahme von 679 518 Euro zu stemmen ist, wird es in Ellenberg 2021 keine Gebührenun­d Steuererhö­hungen geben, wie Bürgermeis­ter Rainer Knecht in seiner Einleitung betonte. Da wichtige und kosteninte­nsive Maßnahmen anstehen, wird sich der Schuldenst­and Ende 2021 voraussich­tlich auf knapp 1,2 Millionen Euro (927 909 Euro in 2020) und die Pro-Kopf-Verschuldu­ng auf 671 Euro (531 Euro in 2020) belaufen.

„Bei der Kreditaufn­ahme an künftige Generation­en denken“, so Kämmerer Jürgen Bieg, der den Haushaltsp­lan 2021 und das Investitio­nsprogramm der Jahre 2020 bis 2024 vorstellte. Aus diesem Grund werden auch die kommenden Haushalte 2022 und 2023 zum Teil durch Liquidität­sentnahme, schwäbisch ausgedrück­t „vom Sparbuch“refinanzie­rt, um so die Pro-Kopf-Verschuldu­ng zu minimieren.

Dass die Verschuldu­ng bis 2024 auf voraussich­tlich 979,38 Euro steigen wird, ist auch den ambitionie­rten Investitio­nen der Jahre 2022 bis 2024 geschuldet. Kämmerer Bieg rechnet damit, dass die Gemeinde 2024 wieder neue Rücklagen bilden kann. Bis dahin sollen die Rücklagen knapp über das gesetzlich­e Mindestmaß reduziert und der Haushalt dadurch refinanzie­rt werden.

Heuer stehen mit dem Neu- und

Anbau des Kindergart­ens (300 000 Euro), dem Neubau des Rathauses (1,25 Millionen Euro), der Erschließu­ng des Baugebiets „Auf dem Gewand“(1,02 Millionen Euro), der Kanalund Straßensan­ierung Gartenstra­ße (290 000 Euro), dem Grundstück­serwerb (250 000 Euro) und dem Rückbau des Wasserbehä­lters Hueb mit Wasserturm (100 000 Euro) notwendige und zukunftsor­ientierte Investitio­nen an, die die Gemeindeka­sse mit voraussich­tlich 3,21 Millionen Euro belasten.

Die für 2021 geplanten Investitio­nen mit einer Nettobelas­tung von 1,89 Millionen Euro sowie die drei Faktoren Corona, weniger Schlüsselz­uweisungen

(Finanzausg­leich 2019 mit einem Minus von 302 000 Euro) und nicht zuletzt die durch Umstellung auf den doppischen Haushalt nötigen, zu erwirtscha­ftenden Abschreibu­ngen, belasten den Haushalt zusätzlich.

Die größten Posten sind die Sanierung der Kapellenga­sse mit Ellenberge­r Straße (670 000 Euro), die Restfinanz­ierung des Baugebiets „Auf dem Gewand“(685 000 Euro), die Abwasserbe­seitigung Hinterstei­nbach (314 000 Euro), das Feuerwehrf­ahrzeug (94 000 Euro) sowie der Grunderwer­b (200 000 Euro). Eine Besonderhe­it: Der restliche Breitbanda­usbau führt 2021 zu einem

Nettoübers­chuss von 70 000 Euro. Dem gegenüber stehen geplante Einnahmen durch Bauplatzve­rkäufe in Höhe von 532 500 Euro.

Regelmäßig­e Einnahmen werden durch die Pacht aus der Breitbandv­ersorgung sowie der Windräder erzielt. Am Ende seiner Ausführung­en erinnerte Jürgen Bieg daran, dass 2022 die Abwasserge­bühren nach zehn Jahren wieder erhöht werden müssen, aufgrund des großen Abmangels allerdings deutlich. Moderater fallen hingegeben die für 2023 nötigen Gebührener­höhungen für den Wasserbezu­g aus. Die vorgelegte­n Beschlussv­orschläge wurden einstimmig angenommen.

 ?? FOTO: BLANKENHOR­N ?? Die Erschließu­ng und Baureifmac­hung des Baugebiete­s „Auf dem Gewand“in Ellenberg belastet den Gemeindeha­ushalt mit insgesamt rund 2,6 Millionen Euro. Refinanzie­rt werden die Kosten durch den Verkauf der Bauplätze. Dennoch belastet das Projekt den Gemeindeha­ushalt der kommenden Jahre erheblich.
FOTO: BLANKENHOR­N Die Erschließu­ng und Baureifmac­hung des Baugebiete­s „Auf dem Gewand“in Ellenberg belastet den Gemeindeha­ushalt mit insgesamt rund 2,6 Millionen Euro. Refinanzie­rt werden die Kosten durch den Verkauf der Bauplätze. Dennoch belastet das Projekt den Gemeindeha­ushalt der kommenden Jahre erheblich.

Newspapers in German

Newspapers from Germany