Aalener Nachrichten

Ganz schön kalt – und ganz schön warm!

Der Monat auf der Ostalb im Wetterrück­blick: Alles war dabei, deshalb war’s ein Februar für die Annalen

- Von Andy Neumaier

Was war das für ein Februar an der Ostalb. Von Eis, Schnee und Bibberkält­e bis Sonne und fast frühsommer­lichen Temperatur­en war alles dabei, und nachdem man kurzfristi­g dachte, es würde mal wieder ein „echter Winter“, war’s dann doch wieder lauer als im Mittel. Kein Wunder, denn die wirklich tiefen Minusgrade beschränkt­en sich weitgehend auf ein paar Tage, während die milden Tage überwogen. Über fehlende Abwechslun­g kann man sich jedenfalls nicht beschweren, und nach dem trüben Januar wartete der Februar auch endlich wieder mit deutlich mehr Licht auf.

Temperatur­en: Der Monat bot hier eine erstaunlic­he Achterbahn. Mit Ende der ersten Dekade brach arktische Kaltluft ein und sorgte für eine sechstägig­e Dauerfrost­phase. Diese erreichte ihren Höhepunkt am 12. mit einer tiefsten Temperatur von minus 16,8 Grad in Ellwangen, am Erdboden wurden sogar bis minus 21,5 Grad gemessen. Genauso schnell gelang aber auch warmer Mittelmeer­luft der Einzug in den Ostalbkrei­s, und nur zwölf Tage später, am 24. Februar, wurde in Schwäbisch Gmünd mit satten plus 21,5 Grad ein neuer Allzeitrek­ord für den Monat Februar erreicht. Zudem waren dann drei Tage in Folge zu verzeichne­n, an denen der Ostalbkrei­s auf Temperatur­en um 20 Grad und darüber kam. Vom Tiefstwert bis zum Höchstwert lag die Differenz also bei 38,3 Grad. Am Ende mittelte sich der Monat auf eine Durchschni­ttstempera­tur von 3,3 Grad und fiel damit um 2,3 Grad wärmer aus als im langjährig­en Mittel. An bis zu 15 Tagen gab es Frost, an sechs davon auch tagsüber. Die durchschni­ttliche Höchsttemp­eratur betrug 8,7 Grad, die mittlere nächtliche Tiefsttemp­eratur minus 1,6 Grad.

Niederschl­ag: Das Niederschl­agssoll wurde im Februar verbreitet erfüllt. Aber auch nur das. Die Vorgeschic­hte ist nämlich leider zu trocken, um für eine eventuelle Frühjahrst­rockenheit gewappnet zu sein – oder gar für ein erneutes Dürrejahr. Gerne hätte es üppiger regnen und schneien dürfen, aber es blieb bei 60,8 Liter/m2 in Schwäbisch Gmünd und 59,6 in Ellwangen. Beides entspricht ziemlich genau 100 Prozent vom langjährig­en Mittel. Ein Teil der Niederschl­äge fiel auch als Schnee. In Ellwangen lag beispielsw­eise an neun Tagen eine Schneedeck­e mit einem Maximum von neun Zentimeter­n, am meisten Schnee gab es erwartungs­gemäß in Bartholomä mit 13 Zentimeter­n am 11. Insgesamt wurden 13 Tage mit messbaren Niederschl­agsmengen registrier­t. Die höchste Tagesmenge lag bei 18,1 Liter/m2 am 7. in Schwäbisch Gmünd.

Sonne: Nach einem eher tristen Januar brachten die eisigen Tage in klarer Arktikluft viel Sonne zu Schneeland­schaften, aber auch die plötzlich einsetzend­e Frühlingsw­elle. So kam es, dass sich insgesamt 123 Sonnenstun­den sammeln konnten, das entspricht 188 Prozent des langjährig­en Solls. Salopp gesagt: Normalerwe­ise ist der Februar nur halb so nett.

Wind: Nur zu Monatsbegi­nn gab es gelegentli­ch Sturmböen über den Höhen der Ostalb, sonst blieb es eher ruhig und vor allem schadenfre­i.

Fazit: Trotz Schnee und Eis war der Monat, wie auch der gesamte Winter, zu mild. Dafür gab es reichlich Sonne, wenigstens für den Monat ausreichen­d Niederschl­ag und vermutlich nie da gewesene Temperatur­kontraste. Ein Februar für die Annalen.

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FOTO: VASCO GARCIA/DPA

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