„Landwirte brauchen Planungssicherheit“
Freie Demokraten diskutieren im Online-Bürgerforum über die Landwirtschaft im Ostalbkreis
(lem) - Über Landwirte wird gesprochen, selten aber mit ihnen. Das sagte unter anderem die Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer bei der Online-Bürgerdiskussion des FDP-Ortsverbands Aalen-Ellwangen. Zugeschaltet waren neben interessierten Bürgern der Vorsitzende des Bauernverbands Ostalb-Heidenheim, Hubert Kucher, der Kreisrat und FDP-Landtagskandidat Manuel Reiger der Landwirt und Bioenergie-Unternehmer Anton Abele. Moderiert hatte die Diskussion um die Zukunft der Landwirtschaft
auf der Ostalb der Stadtrat und FDP-Bundestagskandidat Arian Kriesch.
Kriesch hatte erklärt, dass sich die Freien Demokraten für faire Wettbewerbsbedingungen einsetzten. Er forderte, dass wenn Haltungsbedingungen zum Tierwohl vorgeschrieben seien, keine Lücken zur Umgehung durch Importe zulassen werden dürften. Düngeschutz, Insektenverordnung und einiges mehr zählte Bauer auf, mit dem sich die Landwirte auseinandergesetzt sehen.
Unverständnis zeigte sie darüber, dass Landwirte immer wieder als Umweltzerstörer gebrandmarkt würden. Sie fordert ein europäisches, für alle geltendes Naturschutzlabel. Besonders wichtig sei es, dass die landwirtschaftlichen Betriebe für eine nachhaltige Zukunft Planungssicherheit haben. Man müsse verstehen, dass Landwirte nicht einen Planungshorizont über Legislaturperioden hätten: „Der Landwirt denkt in Generationen.“
Reiger nannte ein Beispiel: Ein Landwirt investiert in einen Stall. Nach zwei Jahren ändert die Politik die Vorschriften: „So etwas darf nicht sein.“Es sei ja auch so, dass die Landwirte ohnehin mit dem Rücken zur Wand stünden.
Kucher erklärte die Probleme, die die heimische Landwirtschaft massiv unter Druck setzen und beschäftigen, an einem Beispiel: Deutschen Landwirten sei es verboten, Flüssig-Ei aus Käfighaltung zu produzieren. Weil Flüssig-Ei aber nicht kennzeichnungspflichtig sei, stamme es nun zu etwa 40 Prozent aus Tschechien oder Polen.