Mehr Aufwand durch Pandemie
Schülerinnen des OAG befragen Heidenheimer Wahlleiterin
(zt) - Wahlen während Corona? Wie soll das funktionieren? Zu genau diesem Thema haben die Schülerinnen Amelie Arnold, Maximiliane Reimann und Sabine Beck aus der 9b des Bopfinger Ostalb-Gymnasiums im Rahmen des „Zeitungstreffs“Christina Abele befragt, die aufgrund ihrer Position in der Verwaltung der Stadt Heidenheim als Leiterin des Geschäftsbereichs allgemeine zentrale Verwaltungsaufgaben und Geschäftsstelle Gemeinderat der Wahl als Wahlleiterin vorsteht. In Heidenheim steht zusätzlich zu Landtagsund Bundestagswahl am 20. Juni auch noch die Oberbürgermeisterwahl an.
Wahlen sind immer sehr aufwendig, aber was ändert sich jetzt noch durch Corona?
Zum einen gibt es dieses Jahr doppelt so viele Briefwähler wie 2016, weshalb die Anzahl der Briefwahllokale auf 20 erhöht und die Anzahl der Wahllokale von 36 auf 16 gesenkt wurde. Zum anderen mussten wir auch überlegen, wie wir die Corona-Maßnahmen in den Wahllokalen umsetzen. So haben wir Plexiglasscheiben, Desinfektionsmittel und virenresistente Kugelschreiber angeschafft, um Wähler und Wahlhelfer zu schützen. Außerdem gelten die allgemeinen Corona-Vorschriften, die zum Beispiel durch einen getrennten Ein- und Ausgang oder einer Begrenzung der Wähler im Wahllokal umgesetzt werden.
Wie sieht es dieses Jahr mit den Wahlhelfern aus?
Die Suche nach den Wahlhelfern hat sich schwieriger gestaltet. Zum einen mussten wir das Wahlteam dieses Jahr aufstocken, um die Einhaltung der Corona-Regeln besser kontrollieren zu können und genügend Nachrücker zu haben, falls jemand Corona-Kontaktperson ist oder Symptome zeigt. Zum anderen haben wir sonst viele Wahlhelfer aus den Risikogruppen, die dieses Jahr nicht mithelfen können. Durch die Presse und Social Media haben wir auch Jugendliche für unser Team gewinnen können. Damit unsere Wahlhelfer vorbereitet sind, schulen wir die Vorsteher und Stellvertreter, die dann die restlichen Wahlhelfer einweisen. Um dies zu erleichtern, haben viele Mitarbeiter aus dem Rathaus diese Posten bekommen.
Verursacht Corona mehr Aufwand und Kosten bei der Wahl?
Ja. Dies fängt schon bei der Briefwahl an, bei der die Vorbereitung der Unterlagen viel Zeit in Anspruch nimmt und die Versandkosten zum Schicken und Zurückschicken ebenfalls einen großen Geldbetrag ausmachen, so wie die Hygieneprodukte.
Denken Sie, dass die Briefwahlbeteiligung auch in Zukunft steigt?
Das ist zu erwarten, besonders, da die Briefwahl vor allem von der jüngeren Generation bevorzugt wird.
Wie sieht es bei den anderen Wahlen dieses Jahr aus?
In Heidenheim stehen dieses Jahr Oberbürgermeisterwahlen und die Bundestagswahlen an. Deshalb sammeln wir jetzt erst einmal Erfahrungen mit dieser Wahl und werden bei den nächsten Wahlen dann auch auf die individuellen Corona-Lagen eingehen.
Ein reibungsloser Ablauf hängt bei einer Wahl oft mit den Wählern zusammen. Was erhoffen Sie sich von diesen?
Ich erhoffe mir, dass sich alle an das Hygienekonzept halten und alle, die Briefwahl beantragen, die Briefwahlunterlagen auch abgeben, da wir ja sonst doppelte Arbeit haben.