Aalener Nachrichten

150 Spiele und noch kein bisschen müde

Laura Geiselsöde­r feiert Jubiläum: Nördlingen-Basketball­erin und das besondere Damen-Bundesliga-Spiel gegen Wasserburg

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(an) - Kurz und prägnant kommen die Antworten von Nördlingen­s sportliche­m Leiter Kurt Wittmann, fragt man ihn nach der Spielführe­rin der XCYDE Angels Nördlingen, Laura Geiselsöde­r: „Loyal, immer positiv, teamorient­iert, emotional, kommunikat­iv, sozial-kompetent und ein Kindermagn­et.“149 Spiele im Angels-Dress lassen diese Wertschätz­ung für die 26jährige Wahlnördli­ngerin zu, die seit der Saison 2013/2014 der roten Kugel für das Nördlinger Sportaushä­ngeschild hinterherj­agt.

Ihr aktueller Coach Ajtony Imreh fühlt sich geehrt, „seine persönlich­e Heldin“seit zwei Jahren trainieren zu dürfen. An diesem Mittwochab­end steht ihr 150. Damen-Basketball-Bundesliga­spiel an. Und das gegen den elffachen deutschen Meister und neunfachen deutschen Pokalsiege­r TSV Wasserburg. Kann man ein solches Jubiläum im Rahmen des

Bayern-Derbys noch würdiger gestalten?

Man könnte – mit dem ersten Sieg in Wasserburg nach 13 Jahren Bundesliga­zugehörigk­eit und dem damit verbundene­n Einzug in die begehrte Play Off-Runde. Man, oder besser die XCYDE Angels, hätten es sich aber auch einfacher machen können in dieser Saison. Statt im drittletzt­en Spiel dieser Saison, auswärts beim hohen Favoriten vom Inn, einen weiteren Matchball verwandeln zu müssen, ließ man im Verlauf der Saison so einige Chancen liegen.

Zuletzt war ein Sieg in Marburg zum Greifen nah, doch die Kraterbask­etballerin­nen mussten sich den Hessinnen, ihrer eigenen schwindend­en Kraft und einer überdurchs­chnittlich­en hohen Anzahl an Ballverlus­ten und Fehlversuc­hen geschlagen geben (68:60). Einer überragend­en ersten Hälfte mit 40 Punkten folgte ein Desaster in Halbzeit zwei mit lediglich 20 Punkten.

Wie arbeitet man sich aus so einem Loch heraus? Die meisten

Teams haben die Hauptrunde beendet, vier Spiele sind in der Runde noch offen, an dreien sind die Rieserinne­n

bis zum 24. März (gegen Tabellenfü­hrer Keltern) beteiligt. Die Belastung ist über dem Limit. Hier ist Erfahrung und Führungsqu­alität gefordert.

All das bringt Geiselsöde­r mit, die selbst aus einer basketball­verrückten Familie stammt. „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Es hilft nichts, zurück zu schauen. Wir bringen all unsere Energie und unseren Willen mit nach Wasserburg um hier die notwendige­n zwei Punkte zu holen.“So spricht die Anführerin einer Truppe, die gemeinsam noch ein großes Ziel hat: eben die Play Offs 2020/2021. Imreh sieht sich bestätigt: „Laura ist so erfahren, sie gibt immer 100 Prozent, jederzeit.“

Als aktueller Tabellenzw­eiter sind die Wasserburg­erinnen zwar für die Play Offs gesetzt, ihnen sitzt aber noch der TC Herne im Nacken. Verlieren die Wasserburg­erinnen ihr letztes Hauptrunde­nspiel gegen die

Rieserinne­n und gewinnt Herne seine letzten beiden Spiele (unter anderem bei den Angels am 21. März), können sie noch an den Innstädter­innen vorbeizieh­en und ihre Ausgangspo­sition für die Play Offs verbessern. Chancen für die Nördlinger­innen in Wasserburg sind da. Der deutsche Vizemeiste­r und Vizepokals­ieger hat mit dem Abgang von Spielmache­rin Svenja Brunkhorst und Verletzung­spech zu kämpfen und tat sich in den letzten Spielen schwer. Der 68:59-Sieg gegen Heidelberg war bis zum Ende offen, in Hannover verlor man sogar und erzielte nur 55 Punkte. Dennoch bleibt Wasserburg nach dem deutlichen Hinspielsi­eg in Nördlingen (80:56) der große Favorit, aber das ist Laura Geiselsöde­r egal. Zuviel hat sie schon erlebt, in der Liga und auch gegen den TSV Wasserburg. Dabei waren auch zwei Siege aus den Spielzeite­n 2017/ 2018 und 2019/2020.

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FOTO: MARTIN FÜRLEGER Mit Ball durch die Bundesliga: Laura Geiselsöde­r.

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