Ostern in den Kirchen: Noch offen, wie’s gehen soll
Pfarrer beider Konfessionen in Aalen wollen die Entscheidungen ihrer Kirchenleitungen abwarten
(tu) - Die Bitte der Kanzlerin und der Regierungschefs der Länder, an Ostern auf Präsenzgottesdienste zu verzichten und nur virtuelle Gottesdienste anzubieten, hat die Kirchen offensichtlich unvorbereitet und auf dem falschen Fuß erwischt.
„Ich kann Ihnen dazu leider noch nichts sagen“, war die erste Reaktion des leitenden Pfarrers der katholischen Seelsorgeeinheit Aalen, Wolfgang Sedlmeier, auf die Anfrage der „Aalener Nachrichten/Ipf- und JagstZeitung“. Der evangelische Dekan Ralf Drescher wartete wie Sedlmeier erst einmal die Reaktion seiner Kirchenleitung ab. Es zeichnete sich aber ab, dass für die Gottesdienste an Ostern das zurückliegende Weihnachtsfest Vorbild sein könnte, dass man sich also nicht auf virtuelle Gottesdienste beschränken will.
Später sagte Drescher, er gehe bis auf Weiteres davon aus, dass Präsenzgottesdienste
über Ostern stattfinden könnten. Er verwies dabei auf die Stellungnahme der Kirchenleitung vom frühen Nachmittag. Darin heißt es, man sehe derzeit keine Notwendigkeit, „unsere strengen, bewährten und nachhaltigen Regelungen für Präsenzgottesdienste zu ändern“. Diese orientieren sich jeweils an den regionalen Inzidenzen und sehen eine verpflichtende Absage von Präsenzgottesdiensten ab einer Inzidenz von 300 vor.
Wie die Katholiken in Aalen Ostern feiern werden, werde erst am Freitag klar sein, sagte Pfarrer Sedlmeier. Allerdings könnte es auch bei ihnen Präsenzgottesdienste geben. Denn auch der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, erklärte am Mittwoch, an Weihnachten habe man gezeigt, wie man mit Vorsicht Messen feiern könne. Darauf wolle man an Ostern nicht verzichten.