Per Knopfdruck ins schnelle Internet
Oberbürgermeister Dambacher eröffnet Breitbandzeitalter für Eggenrot und sieben weitere Ellwanger Teilorte
- Ellwangens Oberbürgermeister Michael Dambacher hat den Startschuss für das Breitbandzeitalter in Eggenrot und sieben weiteren Ellwanger Teilorten gegeben. Damit erhalten nun 180 Haushalte schnelle Glasfaseranschlüsse. Der Rathauschef unterstrich bei einer kurzen Zeremonie in Eggenrot die Bedeutung von schnellen Internetanbindungen für Wirtschaft und Ausbildung.
Ein bisschen zögerte Oberbürgermeister Dambacher zunächst – schließlich hatte sich eine ganze Reihe von Vertretern der kommunalen und der Landespolitik vor dem Eggenroter Dorfhaus versammelt. Aber letztlich ließ es sich der Ellwanger Rathauschef nicht nehmen, den zweiten Abschnitt des Breitbandnetzes zu eröffnen, an den neben Eggenrot noch sieben weitere Teilorte der Stadt angebunden sind. „Jetzt ist es an“, sagte Dambacher, als er auf den symbolischen roten Knopf drückte.
Landrat Joachim Bläse hatte die Veranstaltung eröffnet. Der Landkreischef sagte, man dürfe nicht den Fehler machen, in der Krise die Zukunft
zu vergessen. Die Breitbandversorgung sei ein „absolutes Zukunftsthema“, betonte Bläse. Die Bundesrepublik habe in der Vergangenheit den „Riesenfehler“begangen, das Breitband-Internet zu unterschätzen. Heute sei klar, dass das schnelle Internet zur Daseinsvorsorge gehöre. Letzten Endes hätten die Kommunen den Breitbandausbau auf dem Land vorangetrieben. Der Landrat äußerte die Hoffnung, dass es beim Ausbau in diesem Tempo weitergehe. Bläse bedankte sich bei
Bund und Land für die Förderung, bat aber den CDU-Landtagsabgeordneten Winfried Mack um weitere 60 Millionen Euro für die Breitband-Infrastruktur. „Wir brauchen weiteres Landesgeld“, schloss der Landrat.
Der CDU-Abgeordnete nahm den Ball auf und sagte, vor 25 Jahren habe man im Bund die Rolle des Internets noch anders gesehen. Jetzt wisse man es besser. Welche Bedeutung das schnelle Internet habe, sehe man an Themen wie Home-Office und Home-Schooling. Beides würde die
Menschen auch nach der CoronaKrise weiter begleiten. Mack äußerte die Hoffnung, dass die Kommunen im Kreis bis zum Ende des Jahres jedem Haus ein Breitband-Angebot machen könnten. Der Abgeordnete ergänzte, dass das Datenvolumen in den letzten fünf Jahren explosionsartig gewachsen sei und exponentiell weiter anwachsen werde.
OB Dambacher sprach von einem „Meilenstein“, der nun erreicht sei. Er dankte dem Land und dem Kreis für die Förderung des Breitbandausbaus.
Die Kosten von Stadt und Kreis für den fertiggestellten Bauabschnitt bezifferte er auf 1,7 Millionen Euro. Ein privater Investor würde niemals eine solche Summe in die Hand nehmen, um 160 Häuser anzuschließen, betonte der OB. Er ergänzte, dass es weitere solcher Meilensteine brauche, denn Industrie und Gewerbe bräuchten Künstliche Intelligenz und müssten mit geeigneten Datenleitungen versorgt werden. Für den Wirtschaftsstandort Ellwangen, „eine der tragenden Säulen des Ostalbkreises“, sei dies extrem wichtig.
Bernhard Palm, Geschäftsführer der Netcom BW, lobte die „oft gescholtene“Politik, denn sie habe die „vorausschauende Entscheidung“getroffen, das Thema Breitbandausbau nach vorne zu bringen. Palm bezeichnete das Breitband-Internet als „Schmierstoff “für die industrielle Entwicklung.
Am Rande der Zeremonie hatten die Ortsvorsteher Johanna Fuchs (Rindelbach) und Albert Schiele (Schrezheim) einen Strauß aus bunten Kabeln an Landrat Bläse überreicht. Die Farben der Kabel – grün, gelb, rot und blau – stehen für die Ortschaften und die Stadt Ellwangen.