Aalener Nachrichten

„Rumpfelf“auf Reisen

Wie Regionalli­gist Aalen gegen Elversberg einen Sieg landen will.

- Von Sebastian van Eeck

- Uwe Wolf ist kein Mann leiser Töne und keiner der Ausreden sucht, schon gar nicht im Vorfeld einer Partie. So hat man den 53 Jahre alten Fußballleh­rer mittlerwei­le in seiner knapp fünfwöchig­en Amtszeit auf der Ostalb längst kennengele­rnt. Daher saß er auch an diesem Dienstag nicht leise und kleinlaut auf dem Podium bei der Pressekonf­erenz vor dem Regionalli­ga-Spiel des VfR Aalen an diesem Mittwoch (18 Uhr) beim SV Elversberg.

„19 Spieler, davon 16 Feldspiele­r und drei Torhüter. Der Spieltagsk­ader stellt sich im Prinzip von alleine zusammen“, sagte Wolf. Der Grund sind sieben Spieler, die aufgrund unterschie­dlicher Verletzung­en oder Sperren noch keine Option für das Spiel sind. Neben den Langzeitve­rletzten um Kristjan Arh Cesen (Muskelaufb­au im Fußgewölbe), Toni

Vastic (Teil-Mannschaft­straining ohne Vollbelast­ung), Mohamed Morabet (Teil-Mannschaft­straining ohne Vollbelast­ung), Nikita Marusenko (Sprunggele­nk) und Andreas Knipfer fehlen nun auch Steffen Kienle und Tim Grupp.

„Aber trotzdem fahren wir nach Elversberg, wollen die Herausford­erung annehmen und das Spiel gewinnen“, lässt der Fußballleh­rer keinen Spielraum für Ausreden. Dass sie es können, das konnte man gegen den FC Homburg in der Ostalb Arena (1:1) eindrucksv­oll und „überragend“erleben. Seit zehn Spieltagen ist die „Elv“, wie sich die Mannschaft aus Elversberg gerne nennt, ungeschlag­en. „Da ist es doch toll, die erste Mannschaft zu sein, die sie schlägt“, fügte Wolf an. Euphorisie­rt durch das bittere 1:1 gegen Homburg sieht sich der VfR in keiner schlechten Verfassung. „Die Leistung ist die Messlatte“, so Wolf. Jeder sei für jeden Mitspieler durch das Feuer gegangen. Trotz der starken Leistung muss Wolf seine Startelf auf zwei Positionen mindestens verändern: Tim Grupp (Rotsperre) und Steffen Kienle (Adduktoren­probleme) sind keine Option. Letzterer ist nach einer MRT-Untersuchu­ng zuletzt bereits in Reha im bayrischen Edling. „Er ist dort in guten Händen“, weiß der Coach der Aalener zu berichten. Wer Kienle kennt, der dürfte wissen, wie hart der Mittelstür­mer an seiner baldigen Rückkehr arbeitet. Diese des Sieben-Tore-Mannes aus Elchingen ist zwingend erwünscht.

Schließlic­h hat der VfR sicher nicht eine solche Offensiv-Abteilung, wie der Gegner aus Elversberg. 73 Tore hat die Mannschaft von Trainer Horst Steffen bereite erzielt. Die meisten davon gehen auf das Konto des 34 Jahre alten Kevin Koffi, (15), gefolgt von Israel Fernandez (14) und dem ehemaligen Aalener Luca

Schnellbac­her (11). Zum Vergleich: Die Aalener haben dagegen gerade einmal vergleichs­weise mickrige 35 eigene Treffer auf dem Konto. Die meisten davon erzielte bekanntlic­h Winter-Neuzugang Steffen Kienle (7). Bis der wieder mit dabei ist, sollen und müssen andere liefern. Beispielsw­eise ein Kai Merk, der zuletzt gegen Homburg ohne zu glänzen wenigstens Einsatzmin­uten sammelte. „Jetzt müssen eben andere ran, die zuletzt wenig gespielt haben“, schob Wolf noch einmal nach. Er habe seine Leute im Kopf, ließ Wolf wissen. Die gemeinten Spieler „machen ihre Sache im Training ordentlich“. Wer das sein wird, dass war ihm freilich vorab nicht zu entlocken. Lob gab es indes für die zuletzt gescholten­en Oliver Oschkenat und Kevin Hoffmann. „Es haben alle ziemlich ordentlich gemacht und es war ein überragend­es Spiel von uns“, sagte Wolf. Leider habe man eben zwei

Punkte liegen gelassen. „Da werden wir aber mit Sicherheit in der Zukunft cleverer sein und den Vorsprung über die Zeit bringen“, ist sich der 53-Jährige sicher. Sicher kann man sich auch sein, dass Elversberg trotz zehn Punkten Rückstand noch nicht aufgesteck­t hat in Sachen Tabelle und Freiburg II als Spitzenrei­ter weiter unter Druck setzen will. „Es ist eine spielstark­e Mannschaft und die wird alles daran setzen Siege einzufahre­n. Sie dürfen eigentlich nichts liegen lassen, wenn sie Freiburg II noch einmal ernsthaft ärgern wollen“, warnte Wolf eindringli­ch vor dem Gegner. Am Mittwoch nach einer Trainingse­inheit wird sich der VfR-Tross in Bewegung setzen. Ziel ist das Saarland, dort warten der Tabellendr­itte aus Elversberg (60 Punkte) und eben drei Punkte. Noch ist der VfR unter Wolf ungeschlag­en. Das darf nach Meinung der Aalener gerne so bleiben.

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FOTO: THOMAS SIEDLER
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FOTO: THOMAS SIEDLER Keine Chance auf einen Einsatz in Elversberg. Nach seiner Auswechslu­ng aufgrund von Adduktoren­problemen in der 90. Minute im vergangene­n Heimspiel des VfR Aalen gegen den FC Homburg muss Steffen Kienle erst einmal aussetzen.

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